Spielbericht vom 3.4.2002

Autor: Walter

am Tisch: Günther, Hans, Moritz, Peter, Walter, Thomas d.J.

auf dem Tisch: Vinci, Bluff

  1. Vinci
    Einer von Moritz' Favouriten, dem alle anderen mit Begeisterung zugestimmt haben.

    Unser Standard-Szenario ist, daß Peter und Moritz hierbei jeweils eine Privat-Fehde austragen. Peter versucht dabei, durch gezielte Aggressionen Moritz klein zu halten und Moritz möchte dem zuvorkommen. So fing es diesmal auch gleich an. Peter als Startspieler hatte sich eine sehr gute Startposition in Griechenland ausgebaut und wetzte schon sein Messer, als Moritz seinen ersten Zug dazu benutze, Peters griechische Aufmarschstellung total zu zerlegen. Taktisch ein sehr guter Zug, strategisch aber bedenklich, denn "Viel Feind - viel Ehr" ist mit Sicherheit keine Vinci Maxime.

    Ich hatte einen sehr schlechten Start. Beim Übergang in die Mittelphase des Spieles hätte ich gerade mal wieder aus dem Schlamm herauskommen können, doch Günther warf mich mit massiven, Spion-gestützen Bergangriffen gleich wieder zurück. Das mußte natürlich gerächt werden. Als sich Moritz auch nach ultimativer Aufforderung nicht an meinem Rachefeldzug gegen Günther beteiligen wollte, kam auch er auf meine schwarze Liste. Gegen die Feinde Peter und Walter hatte er keine Gewinnchance mehr.

    Thomas und Hans agierten sehr unscheinbar und bescheiden aus dem Hintergrund und konnten sich vor dem Endspurt ausgezeichnete Positionen verschaffen. Nachdem sich aber Peter und ich aus abgeschlagenen Positionen heraus nur noch um chaotische Beiträge mit oder ohne Rache-Gedanken bemühten, war ein "ehrlicher Punktsieg" nicht mehr möglich. Mit barbarischer Waffengewalt löschte ich einmal den Thomas aus und dezimierte ein andermal den Hans. Peter versuchte noch, den Günther abzumurksen, doch konnte dieser über sein untergehendes Reich und durch die Bonus-Siegpunkte für sein neues Volkes seine gute dritte Position in den Gesamtsieg verwandeln.

    Fazit: Kein strategisches Spiel. Wer gewinnen will, muß sich ausbreiten. Wer sich ausbreitet, macht sich Feinde. Wer Feinde hat, kann nicht gewinnen. Das ist der Teufelskreis. Also nicht ausbreiten, sondern im Mittelmaß lauern und beten? Das kann es doch auch nicht sein. Bleibt zum Genießen nur noch das Chaos, die herrlichen Aggressionen und die emotionalen Niederträchtigkeiten. Das ist doch auch schon was, oder?

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  2. Bluff
    Einer beliebtes Spiel zum Absacken. Erstaunlich, daß dieses - eigentlich primitive - Spiel, so in unserer Gunst gestiegen ist. Natürlich ist es Glück, was man gewürfelt hat und was die anderen gewürfelt haben. Aber es gehört neben dem nackten Jonglieren mit Statistik-Zahlen auch Bluffen dazu, unberechenbar zu bleiben und gerade nicht zu verraten, welche Zahlen man in seinem Wurf hat.

    Zwei kleine "Endspiele" zur Analyse:
    Problem 1) Es sind nur noch drei Spieler mit ingesamt 6 Würfeln im Rennen. Vor Dir legt Günther mit insgesamt 3 Würfeln einen Stern-Würfel heraus, setzt den Ergebnismarker auf "2 Sterne" und würfelt mit 2 Würfeln nach. Hans stand vor diesem Problem: er hatte nur noch einen Würfel und der zeigte eine Vier. Hans hat angezweifelt ... und verloren. Seine Siegeschance war kleiner als 2/6. Besser wäre es gewesen, auf 4 mal die Vier zu setzen. Dafür liegt die Erfolgswahrscheinlichkeit in der Größenordnung von 4/6, oder?
    Problem 2) Es sind nur noch zwei Spieler mit insgesamt 3 Würfel im Rennen. Du hast einen Stern geworfen und darfst vorlegen. Uns schien es hier das beste, den Ergebnismarker auf die neutrale Position 1-mal die Eins zu setzen und die Reaktion des Gegenspielers mit seinen 2 Würfeln abzuwarten. Bei einem guten Wurf versucht er sicherlich, eine gute aber auch realistische Vorgabe zu machen. In diesem Fall kann man kann einfach den eigenen Stern-Würfel dazu addieren, eine Vorgaben, die dann wohl nicht mehr zu toppen ist. Was sagen die Poker-Experten dazu?

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