HONOR OF THE SAMURAI

Honor of the Samurai

Hersteller: Gamewright

Autor: S. Kimball

Getestet: Englische Ausgabe, Neuerscheinung 1999

Tester: Moritz Eggert

Szenario: Das in Spielen oft repräsentierte feudale Japan: Die Spieler repräsentieren jeweils eine Dynastie von Kriegerfürsten (maximal 6, mindestens 2). Dieser voran steht der Daimyo - Er allein kann Shogun werden, kann aber auch relativ leicht getötet werden und nur schwer ersetzt werden. Darunter steht der Samurai (quasi der Spieler selber): Dieser stirbt ebenso leicht, bleibt aber als Karte dem Spieler immer erhalten. Das Problem: Nur mit Daimyo macht man wirklich Punkte, und am meisten Punkte bekommt man, wenn man sich zum Shogun macht. Wer als erster eine vorher vereinbarte Punktschwelle überschreitet, gewinnt.

Das Spiel: Wir legen Karten an unseren Daimyo oder Shogun, bzw. Samurai an. Truppen, Schwerter, Frauen, was es halt so gibt...Wir spielen Ereigniskarten vom Typ "Ich stehle Dir ganz viele Karten" oder "Du verlierst soundsoviel Punkte und bringst Dich um, wenn Du nicht die Karte X spielst". Wer sich traut, Shogun zu werden, bekommt ganz viele Punkte, wird aber auch schnell von allen anderen Spielern so lange angegriffen, bis einer von ihnen ihn besiegt....und selber Shogun wird. Wenn wir nicht die richtigen Karten ziehen, können wir nichts machen. Irgendwann hat das Leid dann ein Ende.

Spieldauer: Erklärung ca. eine halbe Stunde - kein kompliziertes Spiel, aber die Regel ist furchtbar unübersichtlich....Spieldauer dann je nach Spielerzahl 1-3 Stunden. Auf jeden Fall zu lang!

Ähnliche Spiele: Groo, Emmerlaüs, Lunch Money, Mag Blast

Kommentar der Westpark Gamers: Nun, dies ist das "Kingmaker"-Spiel schlechthin...effektiv endete die Partie mit der Entscheidung von Walter, "jetzt mal nicht auf den Spielführer einzudreschen", woraufhin dieser auch prompt gewann. Tatsächlich kommt das Spiel mit einem Shogun sehr schnell an einen Punkt, wo einer gewinnen kann, daraufhin hacken dann alle auf ihn ein, bis er wieder auf Normalgrösse gestutzt wurde (man kann Punkte auch wieder verlieren!), währenddessen hat sich wieder ein anderer Spieler vergrössert, der wieder das nächste Ziel ist, usw.. Im Grunde sehr öde, wenn man ehrlich ist. Daß die (häufigen) Kämpfe mit Würfeln ausgetragen werden, macht die Sache nicht besser, eher schlimmer, denn taktisches, zurückhaltendes Spiel zahlt sich noch nicht mal aus, wenn der eine mit 2 Würfeln mehr würfelt, als Du mit 4 (weil Du eigentlich stärker bist). Da die Spieler auch noch ständig gezwungen sind, zu kämpfen ("der gewinnt ja sonst"), ist die Spielentscheidung ganz offensichtlich eine rein zufällige. Diese grundsätzliche Öde überschattet viele ansonsten recht reizvolle Elemente des Spiels: nämlich zum Beispiel das Aufbauen des eigenen Fürstenhauses durch "ehrenhafte" Ehefrauen, Truppenkarten, Ninjas und sogar "No"-Theatern (die bei uns nie zum Einsatz kamen) und die Möglichkeit, anderen Spielen als "zweiter Samurai" zu dienen, um trotz fehlendem Daimyo ein paar Pünktchen zu machen. Man hätte aus diesen Elementen zweifellos mehr machen können, aber so bleiben sie nur Staffage. Die Karten sind aber ganz schön...Schade - "Quests of the Round Table" war doch wesentlich interessanter!

Moritz' Bewertung: 4 von 10

Westpark momentane Gesamtbewertung: 4.0