SUPREMACY

Supremacy

Hersteller: Supremacy Games

Autor: ?

Getestet: Amerikanische Ausgabe, ohne Expansion Sets

Spielerzahl: 2 - 6 (ab 4 gut)

Tester: Moritz Eggert

Dieses Spiel war gerade in den 80er Jahren recht berühmt, und ist eines der meisterweiterten Spiele überhaupt. Es gibt mehr als ein Dutzend "Expansions".

Im Grunde geht es um das alte Ziel der Weltherrschaft - jeder Spieler übernimmt eine "Superpower" und versucht die Gegner wirtschaftlich wie militärisch zu bezwingen. Das Spiel ist von seiner Weltsicht sehr den 80er Jahren verpflichtet, aber noch erstaunlich aktuell, denn auch heute sind Nuklearraketen wie Laserabwehr leider noch immer "zeitgenössische" Themen. Das Design dagegen ist 70's-artig, allerdings durchaus attraktiv, und für ein amerikanisches Spiel recht reichhaltig.

Das Spiel versucht mit relativ simplen Regeln ein komplettes Weltgefüge zu simulieren, was im "Basis-Set" nur teilweise gelingt. So suchen die Spieler nach den 3 großen Welt-Ressourcen (Grain, Oil, Minerals), und versuchen dann, die entsprechenden neutralen Länder zu erobern. Man kann seine gefundenen Ressourcen auch auf dem Weltmarkt verkaufen, was jeweils drastische Kursstürze und -steigerungen zur Folge hat, sodass es zum Beispiel einem Spieler möglich ist, seine Ölreserven für 200 Millionen Dollar pro Einheit zu verkaufen, während der nächste Spieler schon in der selben Runde nur 5 Millionen Dollar pro Einheit bekommt. Die Spielreihenfolge wird komplett ausgewürfelt, was manchmal nicht fair scheint.

Das normale Kampfssystem ist einfach aber elegant, leider meistens für den Angreifer recht mühsam und teuer. Viel einfacher ist es da, Atombomben zu entwickeln, denn die kosten bei ihrer Verwendung fast nichts. Leider wird natürlich auch das angegriffene Feld komplett zerstört, was Atombomben zur Lieblingswaffe der Spieler macht, die es ökonomisch nicht "reißen". Da die einzige Verteidigung gegen die Atombomben, sogenannte L-Stars, exakt das Doppelte kosten, nimmt das Atombombenwerfen irgendwann so überhand, dass das Spiel durch "nuklearen Winter" endet, bei 12 zerstörten Feldern - niemand hat gewonnen.

Das mag als moralische Lektion zwar durchgehen, ist als Spiel in dieser Form allerdings nicht unbedingt erbaulich. Wir waren uns allerdings alle einig, dass das Spiel Potential hat, das vielleicht durch die Expansion-Sets verwirklicht wird. Daher ist das Urteil über "Supremacy" vielleicht noch nicht endgültig...

Spieldauer: ca. 30 Minuten Regelerklärung, dann ca. 3-4 Stunden bis zum fast unvermeidlichen nuklearen Winter - alle verlieren!

Ähnliche Spiele: Risiko, Material World

Moritz` Bewertung: 6 (von 10)

Westpark Gesamtbewertung: 4.8 (letzte Bewertung am 26.9.2001)

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