ORIGINS OF WORLD WAR II

OoWWII

Hersteller: Avalon Hill (vergriffen)

Autor: Jim Dunnigan (bekannt für mehrere Wargames, darunter das berüchtigte "War in Europe", arbeitete später bei SPI)

Getestet: Schuber-Ausgabe, ca. 1970

Tester: Moritz Eggert

Szenario: Prä-2. Weltkrieg. Die Spieler repräsentieren verschiedene Länder (Frankreich, USA, England, Russland und natürlich Deutschland).

Das Spiel: Auf einer kleinen Europakarte (jedes Land ist quasi ein "Feld", interessanterweise aber auch Regionen wie der Elsaß) versuchen alle, innerhalb von 5 Runden ihre Einflusspöppel so zu verteilen, daß sie entweder "Understanding" (Verständigung) oder "Control" (Kontrolle) erreichen. Ersteres ermöglicht die friedliche Koexistenz, letzteres geht nur, nachdem man die anderen Einflusspöppel elimiert hat. Interessanterweise ist es allerdings möglich, die Kontrolle nach Vereinbarung mit einem Bündnispartner zu teilen, was natürlich nur dann geht, wenn beide ein Interesse an dem Gebiet haben. Das Kampfsystem ist sehr einfach, und basiert auf den in Wargames üblichen Kräfteverhältnissen, also z.b. 2:1 ist besser als 1:1, etc.. Achtung: es wird gewürfelt! Jeder Spieler hat ein Blatt mit Zielen, die jeweils unterschiedlich sind (d.h. Kontrolle oder Verständigung geben jeweils unterschiedlich viel Punkte für die verschiedenen Mächte). Origins Of World War 2Es gibt sogar mehrere "Szenarien" mit veränderten Zielen. Nach 5 (schnellen) Spielrunden wird abgerechnet, die höchste Punktzahl gewinnt. Wenn Deutschland oder Russland (!) eine gewisse Punktzahl erreichen, bricht der 2. Weltkrieg aus, ansonsten nicht. Es geht also positiverweise darum, den 2. Weltkrieg zu verhindern. Natürlich ist aber, wie meistens in Wargames, die Rolle des Deutschen am interessantesten, und die Rolle des "friedensbringenden" Amis am langweiligsten Leider! Die Regeln sind einfach und schnell zu lernen, auch für unerfahrenere Spieler. Natürlich hilft eine Kenntnis der jeweiligen "Ziele" enorm, daher ist es ein Spiel, daß sich trotz seiner Einfachheit erst beim 2. Spiel wirklich erschliesst.

Spieldauer: Erstaunlicherweise tatsächlich maximal 2 Stunden inkl. Regelerklärung, ohne ca. 1 ½ - sehr unüblich für ein "Wargame".

Ähnliche Spiele: Britannia, History of the World, Risiko, Diplomacy

Kommentar der Westpark Gamers: Obwohl ich das Spiel als einen "Klassiker" ankündigte (leider habe ich wohl diese Ankündigung etwas überstrapaziert, denn inzwischen ruft diese Bemerkung eher besonderes Mißtrauen hervor!), stellte sich bei den Mitspielern nicht der rechte Spaß ein. Vieles schien zu vordeterminiert, die Rolle der einzelnen Länder zu festgelegt (man muß allerdings hierzu anmerken, daß das Spiel tatsächlich ursprünglich zu Unterrichtszwecken entworfen wurde!). Vor allem Aaron als die USA hatte wenig Freude, denn die Verteilung der Einflussmacht ist durchaus ungleich verteilt (Deutschland hat ein Vielfaches der Einflusspunkte der USA). Darüberhinaus mußte er auch noch immer als Erster ziehen, was bei Spielen dieser Art meistens extrem nachteilig ist. Positiv wurde die kurze Spieldauer bemerkt (das sehr ähnliche, wenn auch weit komplexere und vielschichtigere "Britannia" dauert meistens ca. 6-7 Stunden), sowie die Übersichtlichkeit der Regeln.

Moritz` Bewertung: 8 (von 10) (Okay, ich mag halt diese Art von Spielen)

Westpark Gesamtbewertung: 3.8