Spielbericht 13.11.2002

Autor: Moritz

am Tisch: Andrea, Hans, Moritz, Peter

auf dem Tisch: Saloon, Plague, Quests of the Round Table, Star Wars: Epic Duels

  1. SaloonSaloon
    Hans was eager to try out this new German release – a „quick and dirty“ card game similar to the american games “Lunch Money” or “Mag Blast”...or any card game in which everybody can hit anybody, and the player who is the most innocent looking will win in the end. This time it is a brawl in a typical Western Saloon – players manage a limited hand of 5 cards, of which only 2 cards can be redrawn. There are attack cards like “punch” or “kick”, some of them can be combined with “objects” to hit harder. There are also some special attacks that prevent the opponent from defending. “Defense” cards can be used when this is not the case, and they block all or some of the “damage points” of the attack.

    The turn order is innovative: one player starts hitting anybody, and only that player is the next to go. Being active means you can play a combination of cards to attack anybody, then you can redraw 2 cards. If you don’t have any attack cards you are NOT allowed to redraw, instead you pass any card to a player of your choice who is then able to attack. There are only 4 grey cards which can change the course of combat “out-of-turn”, and they don’t get to be used often.

    If you lose your 10 “hit points” you’re out. Last players standing wins!

    Of course this results in a very chaotic game in which little tactic can be applied. Mostly 2 players will start to kick the hell out of each other while the others watch. Then it’s the still healthy ones’ turn. And then it’s time to gang up on the leader or to remove a player low on hit points from the game.

    The cards are designed in a cartoony style, and the game clearly doesn’t take itself very serious. There is even a “doc” card drawn to resemble Reiner Knizia!

    Not a deep game, but good for a quick round of mayhem. The turn order system is interesting and could be used for a more challenging game perhaps (although doubts about it’s balance are justified).

  2. Plague
    Dies ist ein sehr obskures englisches Spiel, das ich vor kurzem gebraucht erstand. Es ist eines von drei Spielen mit dem Namen „Plague“ und dem Thema der schwarzen Pest (und nur eines dieser 3 Spiele ist anscheinend gut – es ist NICHT dieses).

    Für eine private Produktion sieht das Spiel sehr schön aus – es gibt einen grossen aufgezogenen Spielplan der die Stadt Weymouth darstellt (einer der historischen Anfangsorte der Pest in England – das Spiel wurde auch dort hergestellt, vielleicht mit spieleinteressiertn Touristen im Sinn). Die Spieler stellen Leichengräber dar, die mit ihren Leichenwagen die Stadt durchfahren um möglichst viele Pesttote aufzuladen, die sie dann in einem der 4 städtischen Friedhöfe (von denen nie alle offen sind) begraben.

    Wenn das nicht ein tolles Thema für ein Spiel ist!

    Wer als Erster 99 „dead and buried“ hat, gewinnt das Spiel.

    Bewegung geschieht mittels zweier Würfel – ein 12-seitiger dient der Wagenbewegung und dem Aufladen von Leichen (beliebig viele Leichen können pro Haus und Würfelpunkt aufgeladen werden, verlässt man jedoch einmal ein Haus, ist dieses für immer geschlossen). Der zweite, ein 6er-Würfel, dient zur Bewegung von „nasties“, dies sind: Ratten (blockieren Wege), Flöhe (töten Fahrer – diese müssen dann zurück in den Stall), Katzen (essen Ratten) und ein Staubsauger (das Spiel spielt 1348!), der Flöhe aufsaugt. Letztere können entweder defensiv von einem selber wegbewegt werden, oder auch offensiv auf andere Spieler hin!

    Leider ist der 6er-Würfel nie genug, um irgendetwas Interessantes mit den „Nasties“ zu machen – meistens lungern die auf ihren Startfeldern am Hafen herum, ohne das Spiel entscheidend zu beeinflussen.

    Nun kommt das Element, daß dem Spiel jeglichen Anflug von Taktik nimmt: Die Ereigniskarten! Diese sind zwar äußerst humorvoll geschrieben, bringen aber ein derartiges Chaoselement ins Spiel, das jeglicher Spielspaß irgendwann flöten geht. Im Grunde ist es vollkommen wurscht, was man macht – jede Runde kann man irgendwo hin gebeamt werden, alle Leichen verlieren, plötzlich ganz viele Leichen bekommen, sterben, etc.. Es gibt keinerlei Anreiz zu irgendeinem ausgeklügelten Bewegungszug – es ist vollkommen egal, die nächste Karte kann alles ändern. Krasserweise hatte der vorige Spielbesitzer noch ca. 40 Karten selber dazuentworfen – ob das wirklich ein gutes „Expansion Set“ darstellt?

    Trotz gewissen Amusements über die Thematik und die pfiffig geschriebenen Spielregeln (die übrigens ein Musterbeispiel an Klarheit sind) ist dies alles andere als ein gutes Spiel. Schade – eine verpasste Chance, irgendwie hätte man hieraus etwas machen können....

  3. Quests of the Round TableQuest of the Round Table
    Peter drängte schon seit Wochen darauf, dieses Spiel wieder einmal zu spielen. Zugegeben – es ist ein schönes, wenn auch letztlich nicht hundertprozentig überzeugendes Spiel zur Artus-Thematik...

    Die maximal 4 Spieler verkörpern junge Knappen, die in die Tafelrunde aufgenommen werden wollen. Man sammelt Schilde = Erfahrungspunkte, und wird jeweil nach 5, 7 und 10 Schilden befördert (dabei wird man stärker), die letzte Beförderung ist dann auch gleich der Sieg.

    Quest of the Round TableJeder Spieler startet mit einer grossen Kartenhand – es gibt Waffen (die die Kampfstärke von Monstern oder Spielern erhöhen), Allierte (verschiedenerlei Fähigkeiten), „Foes“ (Gegner, Monster), „Amours“ (erhöhen die Erfolgschancen einer Queste oder eines Turniers) und „Mordred“-Karten (töten Allierte anderer Spieler – dies geschieht übrigens quasi alle 5 Sekunden).

    Ein Spieler beginnt seinen Zug mit dem Aufdecken einer „Story“-Card. Diese sind entweder Ereigniskarten (die zum grössten Teil schwächere Spieler „upgraden“, also dem Spielausgleich dienen), oder Turnier-und Questkarten.

    Bei einem Turnier legen alle Spieler, die mitmachen wollen, ihre maximalen Kampfkarten aus – höchster Wert gewinnt, und der Sieger erhält Schilde gemäß der Anzahl der Teilnehmenden.

    Die Queste ist das Interessanteste am Spiel. Zunächst einmal entscheidet sich der Ziehende, ob er die Queste „ausrichten“ will (ansonsten wandert die Verantwortung im Uhrzeigersinn weiter). Jede Queste hat 2-5 „Stufen“, jede Stufe braucht ein Monster (kann beliebig viele Waffen benutzen, vorausgesetzt es sind keine doppelt), oder einen „Test“ (maximal einen pro Queste, hier bieten Spieler Karten zum Abwerfen, um das Privileg, weiterzukommen zu ersteigern). Die Monster müssen sukzessive stärker werden.

    Natürlich legt der „Sponsor“ die Karten geheim hin – die Spieler müssen jede Runde raten, wie stark die Monster sein könnten, und legen jeweils ihre Karten aus (Waffen werden hierbei verbraucht). Nur die Spieler, die die letzte Stufe überwinden, bekommen Schilde gemäß der Anzahl der Queststufen (wenn der Sponsor einen Test gelegt hat, kann er sicher sein, daß nur Einer durchkommt, höhö).

    Auch der Sponsor bekommt eine Belohnung, nämlich soviele Karten wie er auslegte plus Stufen der Queste. Dies ist die einzige Möglichkeit, in grossem Stil an Karten zu kommen – die Teilnehmer von Questen bekommen jeweils nur eine Karte pro Stufe die sie überleben.

    Das heißt der Spielablauf ist klar – man versucht seine Kartenhand aufzubessern indem man Questen ausrichtet, dann versucht man die richtigen Questen zu bewältigen um Schilde zu sammeln. Führt ein Spieler, werden ihm die anderen das Leben schwer machen, irgendwann gewinnt der Geduldige und Hartnäckige.

    Das Spiel hat viele schöne Elemente – die Questen sind schön und dennoch simpel umgesetzt, auch kommt Spannung beim Aufdecken der Monster auf. Dennoch ist letztlich hauptsächlich Kartenmanagement 1.0 gefragt, und man weiß nicht so genau, warum jetzt jemand gewonnen hat, oder warum nicht. Auch zieht sich der Spielverlauf gerade in der Endphase – ein bißchen zu lang für ein recht simples Kartenspiel.

    Dennoch, ein Spiel das schon mal wieder auf den Tisch kommen wird – irgendwas hat es!

  4. Star Wars – Epic Duels
    „Epic Duel“ ist das neue „Bluff“ – das Spiel wird spannender, desto öfter man es spielt. Gerade die letzten Runden eines 4er Duells sind immer äußerst spannend, und gehen normalerweise extrem knapp aus. Diesmal gelang es Darth Maul und dem Imperator, Anakin und Han Solo zu überwinden, wobei eine kleine Nebenfigur – eine rote Palastwache - eine wichtige Rolle spielte. Unterschätzt nie die Sidekicks!