1. “Tabannusi”
Annosi waren hochbetagte Lateiner.
Cabanossi sind schnittfeste Rohwürste aus Speck und Schweinefleisch.
Tabanus ist eine stechende Pferdefliege.
Und Tabannusi war eine berühmtere Architektenfamilie, die eine der ältesten Städte der Menschheit, nämlich das sumerische Ur, geplant und gebaut hat.
So erzählt es uns wenigstens der Verlag Board&Dice bzw. die Autoren Daniele Tascini und David Spada.
Wir belegen Grundstücke, bauen darauf Häuserblöcke, erhöhen den Immobilienwert mittels Grünanlagen und Bewässerung und drehen an Tabellen, die unser Besitztum in Siegpunkte umsetzen.
Bemerkenswert 1: Es ist effizienter, nicht unbedingt die eigenen Grundstücke zu bebauen, sondern die der Mitspieler. Das ist billiger. Allerdings profitieren dadurch auch die Mitspieler, denn sie steigen in den Wertungstabellen nach oben. Entsprechend lassen wir gerne unsere eigenen Grundstücke von den Mitspielern bebauen.
Bemerkenswert 2: Wir steuern unsere Züge durch Würfel. Es gibt sie massenweise in fünf Farben auf fünf Regionen. Jede Augenzahl ist einem bestimmten Gebiet zugeteilt und entsprechend der Augenzahl des gewählten Würfels agieren wir im entsprechenden Gebiet. Doch es ist überall schön und zudem ist die 6 eine Jokerzahl, nach der wir in jedem beliebigen Gebiet aktiv werden können, so dass der vielversprechende Würfelmechanismus eher banal und lästig ist.
Eine gewaltige Workerplacement-Szenerie ist uns hier vorgesetzt. Wir hantieren mit Projekten und Dekreten, mit Kisten und Kasten, mit Goldbarren und Eigentumsmarkern, mit Architekten und Assistenten, mit Fundamenten, Häusern, Würfeln und Waren. Gut anderthalb Stunden führte uns Günther in Material und Spiel ein, weitere gut anderthalb Stunden brauchten wir bis zur ersten Wertung. Nach vier weiteren Wertungen – zweifellos in jeweils einer kürzeren Zeitspanne – hätten wir das Spielende erreicht. Doch wir verzichteten Weise auf den weiteren Teil der Reise.
Fast genauso lange wie der Spielaufbau dauert auch wieder der Abbau. Und bei der gebremsten Farbgestaltung muss man gewaltig aufpassen, dass dabei keine Teile unter den Tisch fallen.
WPG-Wertung: Aaron: 5 (es hat mich nicht angemacht; das Thema ist abstrakt und unterstützt auch nicht das Vorgehen; auch die Variationsplättchen, mit denen ein flexibler Spielaufbau bewerkstelligt wird, spricht nicht für ein überzeugendes Design; vom Würfelmechanismus hatte ich mir mehr erwartet), Günther: 5, Moritz: 6 (ich würde das Spiel sogar gerne solitär spielen), Walter: 5 (ein Haus aus lauter Balkonen; mir fehlt eine Struktur, die Wege und Ziele und das Gerangel darum beinhaltet).
2. “Bomb Busters”
Die Schwierigkeitsgrade 31 und 32, die Einschränkungen im Schneideraum – z.B. nur gerade Schnitte oder nur Schnitte zwischen 4 und 9 – enthalten. wurden anstandslos bewältigt.
Keine neue WPG-Wertung für ein 7,8 Punkte Spiel.