26.11.2025: Zum Teufel mit dem Key

1. “Keyside”

Richard Breese hat mal wieder zugeschlagen. Und mich damit gleich erschlagen.

In „Keyside“, seiner neuesten mega-abstrakten Schöpfung, serviert er uns Würfel und Keyple, Rinder, Schafe und Schweine, Holz, Steine und gelbe Pilze, Häuser, Märkte, Häfen und Landzungen, Scheiben und Laufbahnen, und einiges mehr. Diese Objekte können wir erwerben, tauschen, bauen, belegen, nutzen, hochklettern und einiges mehr.

Bemerkenswert sind die Würfel. Jeder hat einen festen Satz davon in sechs Farben mit individuell festgelegten Augenzahlen, die er drei Runden lang auf oktogonale Spielflächen setzen und wieder herunternehmen kann. Beides verschafft Aktionsmöglichkeiten und Vorteile in den verschiedenen Objekten, die sich schlußendlich in Siegpunkte ummünzen.

Bemerkenswert ist der Antagonismus der ersten und vielleicht zweiten Runde: Gehe ich mit meinem Würfel und Keyple mit einem Mitspieler auf das von ihm ausgewählte Oktofeld mit, um dort an einer wichtigen Aktion teilhaben zu können, oder gehe ich nicht mit, um meinen Würfel an anderer Stelle  individuell zu placieren und andere Aktionen durchführen zu können, vor allem aber um damit in der zugehörigen Laufbahn aufzusteigen und die dort wartenden Belohnungen einzustreichen.

Bemerkenswert ist die unisono Strategie, in den ersten Runden seine Keyple möglichst breit zu streuen, um an möglichst vielen Plätzen an den Erträgen teilzuhaben, und sich in der letzten Runde an wenigen Plätzen zu konzentrieren, um mit dem gesammelten Besitztum zu klotzen, d.h. den Faktor aus Anzahl Keyplen mal Anzahl Objekt in Siegpunkten ausgeschüttet zu bekommen.

Eine halbe Stunde brauchten wir dafür, das Spielszenario aufzubauen.
45 Minuten brauchte Günther für seine wie immer hervorragende Erklärung. (Ohne daß wir im Einzelnen die Vor- und Nachteile der hundert bis tausend Objekte verinnerlichten.)
Drei und eine Viertel Stunde brauchten wir für das Spiel, wobei Günther und Moritz sogar noch versuchten, pro Zug nicht jede der gegebenen Möglichkeiten auf Heller und Pfennig gegeneinander abzuwägen, sondern fast sogar zügig ihre Züge abwickelten. Sonst säßen wir hait no am Spieltisch. (Walter war wie immer schnell fertig.)

WPG-Wertung: Günther: 6 (fast ein Stefan) Feld-Salat), Moritz: 6 (durchwachsen, es zieht sich ganz schön hin, mega-abstrakt [WS: siehe oben], kein Feld-Salat, weil innerhalb der Punkte-Sprudelei doch eine erhebliche Differenzierung herrscht), Walter: 6 (nicht mein Spiel, auch wenn die Ingenieur-Leistung des Autors deutlich mehr Punkte verdient.)

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