Vollgepackt mit neuen Spielen kamen unsere Frontkämpfer von der diesjährigen “Spiel 2005” zurück. Das wird wieder ein hartes Stück Arbeit werden. Doch die ersten Kostproben waren durchaus vielversprechend.
1. “Sushi Express”
Eine Kombination aus Würfel und Risiko-Spiel: Die Spieler positionieren sich auf Zahlenfelder mit Werten zwischen 2 bis 12 und müssen dann mit 2 Würfeln die gesetzte Zahl mindestens erreichen.
Kleine Nebenrechnung (Heiliger Sankt Euler sei mir gnädig): Die Wahrscheinlichkeit, mit 2 Würfeln mindestens 9 Punkte zu erwürfeln ist knapp 48 %, bei einer 8 sind es schon 66 %!
Wer die höchste Zahl gesetzt hat, fängt an. Hat er gut genug gewürfelt, darf er mit seinem Pöppel so viele Felder vorwärtsziehen, wie er gesetzt hat. Kommt er dabei über ein bestimmtes Spielfeld, darf er sich eines der ausliegenden Bonuskärtchen nehmen. Die sind natürlich nicht alle gleichwertig, und schon allein um bei manchen Auslagen der erste zu sein, muß man manchmal ziemlich hoch setzen.
In jedem Fall eine kurzweilige Unterhaltung.
WPG-Wertung: Aaron 5, Günther 7, Moritz 6, Roland 6, Walter 6
Roland will eine Rezension schreiben.
2. “Havoc”
Ein Kartenspiel, bei dem die Spieler nach Pokerart um die Einsätze kämpfen. Flash geht vor Fullhouse, Drilling, Pärchen und was der Kombinationen mehr sind. Doch das Spielprinzip ist wesentlich vielseitiger als beim Poker: Die Kartenhand wird nicht jedesmal ausgetauscht, sondern jeder behält die nicht ausgespielten Karten, so daß die Kartenhand ständig wächst. Kartenpflege ist das Geheimnis.
Für Rechner und Denker unter den Glücksspielern eine mehr als überzeugende Erweiterung des Hasardeur- und Psychologie-Mechanismuns vom Wildwest-Poker.
WPG-Wertung: Aaron 7, Günther 8, Moritz 8, Roland 8, Walter 7
Moritz will eine Rezension schreiben.
3. “Big Kini”
Ein Entwicklungsspiel: Die Spieler fangen auf einsamen Inseln an, vermehren sich, verschaffen sich einflußreiche Posten innerhalb der Inselwelt, entdecken das Umland und punkten dabei.
Die Sammler unter uns sind gefragt, nicht die Jäger. Möglichkeiten zu Interaktion und Aggression sind gegeben, doch eher selten. Die wesentlichste Konkurrenz unter den Spielern liegt bei der Verteilung der jeweiligen Zug-Prioritäten. Das soll aber keine Kritik sein. Moritz hat heftigst widersprochen, sobald nur ein Satz gefallen ist, der in diese Richtung mißverstanden werden könnte.
WPG-Wertung: Aaron 6, Günther 8, Moritz 8, Roland 8, Walter 7
Moritz will eine Rezension schreiben.
4. “Cash’n Guns”
Statt mit unserem Standard-Absacker “Bluff” den Abend zu beschließen legte Günther noch schnell “Cash’n Guns” auf den Tisch: Jeder bekommt eine Pistole in die Hand und auf das Kommando 1-2-3 müssen alle gleichzeitig aufeinander zielen. Dabei ist nicht klar, ob nur Platzpatronen oder tödliche Kugeln abgefeuert werden können.
Auf das gleiche Kommando 1-2-3 haben alle Spieler jetzt noch die Chance, den Schwanz einzuziehen und davon zu schleichen oder sich dem Kugelhagel auszusetzen. Wer auf dem Platz überlebt, weil entweder gar nicht oder nur mit Platzpatronen auf ihn geschossen wurde, wird an der ausliegenden Beute beteiligt, die anderen gehen leer aus.
Klar ist, daß hier langgehegte Spieler-Rechungen ausgeglichen werden können. Auch Senioren-Allianzen können sich durchaus bewähren. Moritz hat alle seine Erschießungen tapfer ertragen.
Für eine echte Chancen-Gleichheit wird neben der Sympathie-Symmetrie zusätzlich ein kreisrunder Tisch benötigt, um den alle Spieler mit absolut äquidistanten Abständen verteilt sein müssen (2 r π / n). Da dies in der Praxis aber nirgends gewährleistet ist, liegen allein schon aus der natürlichen menschlichen Bewegungsfaulheit heraus einige Spieler häufiger in den Schlußlinien als andere.
Man darf es nicht zu erst nehmen. Als Party- und Dödelspiel mag es seine Fan-Gemeinde erobern. Originell ist es auf jeden Fall.
WPG-Wertung: Aaron 6 (konnte Moritz in Schach halten), Günther 6 (weiß nicht warum), Moritz 7 (Cowboynatur), Roland 7 (Chaot), Walter 3 (aus dem Party-Alter heraus)
Walter will (vielleicht) eine Rezension schreiben.