14.11. 2007: “Tribun” ohne Sextett

Loredana hat es geschafft. Nach einer Rekordzeit von 4 Jahren hat sie ihr Diplom abgelegt und kann unseren WPG-Kreis um den dritten Diplom-Mathematiker erweitern. Herzlichen Glückwunsch! Jetzt fehlt nur noch eine gute Arbeitsstelle zum Glück! Doch mit Deiner Gewitztheit und dem Dir angeborenen Charme wirst Du diese Hürde auch noch meistern. Den besten aller Lebensabschnittspartner hast Du Dir ja immerhin schon ergattert!
Und auch das wollen wir in unserem Tagebuch festhalten: Für Dein frischgebackenes Diplom hat Moritz heute sogar freiwillig auf seinen Stammplatz am Westpark verzichtet! Alle Achtung!
1. “Tribun”
Schon im Vorfeld hatte Günther dieses Spiel zur Sprache gebracht: “denn das müssen wir aus gegebenen Anlass auf jeden Fall spielen und diskutieren”. Dessen Autor, Karl-Heinz Schmiel, hatte ihn nämlich angesprochen, ob er nicht eine Computer-Version vom “Tribun” herstellen möchte. Bevor Günther hierfür aber 200 private Arbeitsstunden investiert, allein aus Spaß an der Freud, wollte er sich vergewissern, ob es der Spielmechanismus überhaupt lohnt.
Die Spieler müssen sich als Macher in der römischen Republik bewähren. Sie setzen pro Runde ihre Pöppel auf ausgewählte Aktionsfelder auf dem Spielbrett, wo sie im wesentlichen Einflußkarten oder Geld erwerben. Mit den Einflußkarten kämpfen sie um die Fraktionsführung der verschiedenen Gruppierungen – vom Plebs über die Patrizier bis zu den Senatoren. Geld spielt eine wichtige Rolle, weil die Einflußkarten gekauft oder ersteigert werden müssen, und Kartenpflege ist von Bedeutung, weil zur Fraktionsübernahme gezielte Kartenkombinationen benötigt werden.
Wer als erster eine Anzahl von Siegbedingungen erfüllt hat, beendet das Spiel als Sieger. Die Siegbedingungen erfordern ein Engagement in den verschiedenen Arealen der Spielelandschaft: Es gilt Legionen zu rekrutieren, die Gunst der Götter zu erringen, den Tribun zu stellen oder schlicht Geld anzuhäufen. Jedes Besitztum gewährt Vorteile für die weiteren Aktionen. Welche Elemente hier in der Anfangsphase die größten Vorteile erbringen, ist nicht leicht auszumachen. Auch nach mehreren Spielrunden wissen wir es noch nicht. Vielleicht wird Günthers Simulation dazu ein paar entscheidende Erkenntnisse hervorbringen.
Sicherlich wird der Sieg nicht ohne eine gehörige Portion Glück errungen: die zufällig austeilten Einflußkarten und ihre pro Runde neue Verteilung auf dem Spielbrett bestimmen den Radius der Veränderungsmöglichkeiten eines Zuges; wer Glück hat, kann seinen Besitztum ungefährdet halten, wer Pech hat, dem kommt in der undurchsichtigen Konkurrenzsituation schon beim nächsten Zuge alles unter die Räder.
Walter beendete das Spiel als Sieger, aber warum, das konnte er auch nicht sagen. Es war wohl das Gegenteil von “dumm gelaufen”.
WPG-Wertung: Aaron: 5 (1 Punke weniger), Günther: 7, Loredana: 7, Peter: 7, Walter: 7
Walter schreibt eine Rezension.
2. “Filou – Die Katze im Sack”
Ein leichtes lockeres Versteigerungsspiel, bei der man erst am Schluß einer Versteigerung erkennen kann, ob man sich einen Stich mit einer lohnenswerten Menge Siegpunkte oder gar nur Minuspunkte eingehandelt hat.
Jeder Spieler gibt verdeckt eine Punktekarte aus seiner Kartenhand zum Versteigerungsstich. Die Karten haben Werte zwischen Minus-8 und Plus-15. Hundekarten neutralisieren den höchsten bzw. den niedrigsten Punktewert, mehrere Hundekarten neutralisieren sich gegenseitig.
Die Spieler bieten reihum mit Plastikgeld um den Stich. Wer aussteigt, kassiert eine Aussteigerprämie; je später man aussteigt, desto höher ist sie. Pro Aussteiger wird eine Karte des Versteigerungsstiches umgedreht, so daß man immer besser abschätzen kann, wieviele Punkte wohl insgesamt zu ersteigern sind.
In welcher Reihenfolge soll man seine Karten zum Versteigerungstich zugeben? Welche Rolle spielt dabei der Startspieler bzw. die Zugreihenfolge? Um welchen Betrag soll man bei der Versteigerung erhöhen? Wieviel sind die ausliegenden Punkte wohl wert? Wann steigt man aus, um eine möglichst hohe Prämie zu kassieren? Lauter schwierige Fragen in einem ganz einfachen Spiel. Und keine kann befriedigend beantwortet werden. Es bleibt zu viel Unwägbares übrig in einem Spiel, in dem man ständig Entscheidungen treffen muß.
Ein guter Absacker ist es allemal, doch Peter konstatierte: “Kein Spiel kann “Bluff” ersetzen”!
WPG-Wertung: Aaron: 7, Günther: 8, Loredana: 9, Peter: 8, Walter: 7
3. “Bluff”
Es gab keinen einzigen großen Verlust, immer nur einzelne Würfel mußten hergeben, bis sich Peter und Walter in einem 4:4-Endspiel gegenüberstanden. Wieder gab es ein zähes Ringen Würfel für Würfel, bis zum Stand von 2:1 für Peter. Jetzt warf er jetzt zwei Sterne und konnte ganz leicht Katz und Maus spielen. Mit der Vorgabe 1 mal die Eins steckte er sich eine Menge Pfeile in den Köcher. Doch Walter warf schon ganz früh das Handtuch: er zweifelte an und aus war’s.
Er hatte eine Drei unter seinem Becher. Wie hätte hier wohl ein etwas hartnäckigerer Zweikampf ausgesehen? Irgendwie wären die beiden Sterne wohl doch immer der Sieger geblieben.