1. “Fromage”
Es geht um Käse. In und aus Frankreich. Wir müssen ihn aber nicht herstellen (wie z.B. den Wein in „Grand Cru“), nicht ansetzen, reifen lassen, waschen und verpacken, um damit Geld und Siegpunkte zu machen. Wir haben ihn immer und überall in ausreichender Menge und Art zur Verfügung, wir müssen nur immer mindestens einen unserer drei Arbeitskräfte frei haben, um in einem der vier Bereiche, in der Käserei, im Bistro, auf dem Oktoberfest oder im internationalen Handel mit dem Käse werkeln zu können.
Drei Käsesorten gilt es zu verarzten, und jeder unserer Mitarbeiter kann davon genau eine Sorte bedienen. Seine Beschäftigung kann eine, zwei oder drei Zeiteinheiten erfordern, entsprechend lange ist er außer Haus und der Einsatzplanung verlustig gegangen.
Wenn er aber eingesetzt wird, dann legt er einen einzige Käse in einem einen der oben genannten vier Bereiche und die Topologie der abgelegten Käse in jedem Bereich entscheidet am Ende über die daraus resultierenden Siegpunkte.
Die Mitspielerinteraktion besteht ausschließlich im gegenseitigen Vermasseln der best-honorierten Käseablagen. Ansonsten kämpft jeder Spieler mit seiner eigenen Planung, um zur richtigen Zeit den richtigen Arbeiter frei zu haben, mit dem er den richtigen Käse an die richtige Stelle legen kann. Kleine Irrtümer können leicht große Käsefelle davonschwimmen lassen.
Bemerkenswert ist das gleichzeitige Arbeiter-Setzen aller Spieler: Jeder darf zu einem Zeitpunkt nur in genau einen der vier Bereiche setzen.
WPG-Wertung: Aaron: (wird in 2 Wochen damit beglückt werden), Günther: 7 (hübsches Workerplacement mit simultanem Plazieren), Moritz: 7 (originelle Spielidee, nicht überfrachtet, akzeptable Spiellänge), Walter: 6 (bemerkenswerte, neuartige Idee, doch das simple Aufpassen auf Farbe und Zeiteinteilung der drei Arbeiter, um zu gegebener Zeit im gegebenen Bereich das Heuristische tun zu können, ist nicht mein Fall, etwas störgelig in der Handhabung).
2. “Take Time”
Das kooperatives Deduktionsspiel hatten wir schon vor einer Woche kennengelernt. Damals mit Aaron, heute mit Moritz. Eingedenk der Gefahr, die Überlegungen der Mitspieler aus den marginalen Hinweisen heraus falsch einzuordnen und sich darüber dann gegenseitig die Haare auszureißen, haben wir diesmal von vorneherein lang und breit unsere gemeinsame Strategie ausgekaspert und sind den Möglichkeiten entsprechend vorgegangen.
Doch das Spiel konnte Moritz nicht vom Hocker reißen. Nach den Einführungspartien war die Luft raus und die U-Bahn lockte. Längst nicht die vorletzte.
WPG-Wertung: Den bisherigen Durchschnitt von 7,7 drückte Moritz mit einer 6 (easy) um einen ganzen halben Punkt nach unten.
3. “Bomb Busters”
Nein, wir sind nicht die nächste Schwierigkeitsstufe (44) angegangen. Aber die eifrige Diskussion um die Lösung von Peters Bomb Busters-Problem („Kann man mit den Zahlen von 1 bis 12 durch Summen- und Differenzbildung von jeweils 2 Zahlen alle beliebigen 6er Zahlenkombinationen zwischen 1 und 12 herstellen?“), das Moritz aus einem Mißverständnis heraus sogleich in ein Moritz-Problem verwandelte („Kann man die Zahlen von 1 bis 12 so in 4 Tripel teilen, daß jeweils die Summe zweier Zahlen die dritte Zahl ergibt?“), ließ uns gemeinsam bis Mitternacht ausharren.
Danach erforschte Walter mit seiner Tochter noch den gesamten Lösungsraum diese Aufgabe und schickte Günther das Ergebnis. Das raubte Günther den Schlaf, so daß er erst seine KI um ihre Meinung befragte und dann im Internet auch noch eine allgemeingültige Lösung dafür fand („Efficient Calculation the Number of Partitions of the Set {1, 2, . . . , 3n} into Subsets {x, y, z} Satisfying x + y = z)“. – Womit alles Mathematiker sich die Zeit (oder den Schlaf oder die Kopfschmerzen) vertreiben!