1. “Bomb Busters”
Ein funktionierendes kooperatives Deduktionsspiel, erstmals gespielt am 26.03.2025 (siehe Session-Report). Wir müssen gegenseitig die zwölf oder mehr Zahlen erraten bzw. ermitteln, die jedem Spieler zufällig zugeteilt wurden und die jeder in aufsteigender Reihenfolge verdeckt vor sich aufgereiht hat.
Natürlich darf keiner die Zahlen seiner eigenen Zahlenreihe verraten. Auch sonst sollte man mit Hinweisen vorsichtig umgehen und keine künstlichen Abfrageregeln einführen, die den Mitspielern die eigene Zahlenbank . billig offenlegen. Doch wir sind doch für ein spielerisches Miteinander zusammengekommen, und nur strikt schweigend die Kombinationsversuche der Mitspieler über sich ergehen zu lassen, ist nicht Sinn der Übung.
Die Vereinbarung, immer genau die Abfrage durchzuführen, die den Mitspielern die wichtigsten Informationen gibt, ist ja wohl selbstverständlich und entsprechend legitim. Die Mitspieler auf gefährliche Positionen aufmerksam zu machen, oder darauf, dass ein anderer Spieler eine offensichtlich anstehende Abfrage NICHT durchgeführt hat, damit sie daraus die Schlussfolgerungen ziehen können, welche Zahlen dieser Spieler jetzt (wahrscheinlich) NICHT hat, dies haben wir ohne jegliche Skrupel erlaubt. Wir wollten ja nicht päpstlicher sein als der Papst, was uns in der aktuellen Zeit der Vakanz ja auch leichtfiel.
Ergebnis. Nachdem auch Walter klar geworden war, welche Abfrage-Risiken unbedingt zu vermeiden sind, konnten wir problemlos drei Durchgänge mit steigenden Schwierigkeiten meistern. Moritz hat gefehlt.
Aaron fragte: Für welche Zielgruppe ist dieses Spiel? Spontane Antwort von Günther: „Für uns“. Freude am gemeinsamen Erfolg individueller Logik.
WPG-Wertung: Keine Änderung der bisher schon hohen Punkte zwischen 7 und 8.
2. “Porto”
Eine Stadt in Portugal, die für ihre bunten Häuserreihen bekannt ist (sein soll?). Wir bauen gemeinsam an diesen bunten Häusern weiter, aber wir stecken die Siegpunkte für unsere Bauaktivitäten individuell und in Konkurrenz zu einander ein.
Für eine Bauaktivität spielen wir zwei – im Prinzip artgleiche – Baukarten aus: Die Farbe der einen Karte gibt die Farbe des Hauses an, an dem wir bauen (anfangen oder weiterbauen), die Zahl auf der anderen Karte gibt die Anzahl der Stockwerke an, die wir bauen dürfen. Oder umgekehrt. Für die Gesamtzahl der Etagen vom aktuell gebauten Haus sowie für die Zahl der angebauten Etagen in den Nachbarhäusern gibt es Siegpunkte. Claro: Wer zuerst kommt, den bestraft das Schicksal. Wer später baut, nutzt die Vorgänger unter und neben sich. Eine kleine Entschädigung sind die Bonus-Punkt für das Anfangen eines neuen Hauses.
Zwei der benötigten Baukarten dürfen wir uns – als Zugalternative zur Bautätigkeit – jeweils gratis aus einer öffentlichen Auslage nehmen. Fünf Baukarten liegen dort aus, die Etagenzahl reicht von 1 bis 3; in der Summe dürfen die genommenen Etagenwerte 3 nicht überschreiten. Es gibt genug zu klagen, wenn weder die angebotenen Farben noch die Stückelung der Etagenwerte unseren Wunschvorstellungen entspricht.
Aber was hindert uns, auf Teufel-komm‘-raus, in unseren ersten Zügen auf das Bauen zu verzichten und uns ausschließlich Baukarten zuzulegen? Nichts und niemand, nicht einmal die Spielregel. Und wenn das alle tun, wird das Spiel noch dröger. Bauen wir also lieber von der Hand in den Mund, und sehen zu, wie die Mitspieler mit ihrer gebauten Farbkombination und Etagenhöhe unseren Privat-Interessen einen Strich durch die Rechnung machen. Der Weg ist das Ziel.
Im Design ist leider eine Fehlkonstruktion eingebaut: Da man nolens volens, auf jeden Fall aber ohne es zu erkennen, den Mitspielern ihre Privataufträge vermasselt, kann sich noch nicht einmal Schadenfreude einstellen.
WPG-Wertung: Aaron: 4 (alle Siegpunkte ergeben sich mehr oder weniger durch Zufall; für den überall strotzenden Zufall zu viel Brimborium, zu viele Frustelemente [wenn nicht der Weg, sondern das Ziel das Ziel ist]), Günther: 5 (lockeres Familienspiel [hoffentlich locker!]), Walter: 7 (ausschließlich in der Vorstellung, dieses Spiel mit meiner 6jährigen Enkelin Lena zu spielen;).