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08.06.2016: Haithabu

Über Geschmack soll man bekanntlich nicht streiten. Das gilt fürs Essen, für Spiele, und in der heutigen Zeit natürlich besonders auch für Kulturschaffende und ihre Konsumenten. Wer kommt schon damit zurecht, was in der Avantgarde an Bild, Text oder Musik geboten wird? Unser Moritz als herausragende Persönlichkeit im Musikschaffen Europas kennt die andere Seite der Medaille: die Kritik der Ahnungs- und Verständnislosen. Die Uraufführung seiner „terra nova oder das weiße leben“ Oper im Linzer Theater wurde vom Publikum mit gut zehn Minuten Standing Ovations gefeiert, doch der Kritiker (einer) erkennt im Bühnenbild nur eine „Latten-Architektur, die bestenfalls am benachbarten Busbahnhof Maß genommen hat“, und in Moritz’ Musik einen „frisch-fromm-fröhlich-kessen Pluralismus, … gnadenlos populistisch“, betrieben aus einem „pfiffiges Geschäftsmodell“ heraus. Nun ja, wenigstens griffige Formulierungen.

Letzten Samstag wurde im Herkulessaal der Münchener Residenz ein Konzert mit „The Desert Music“ des amerikanischen Komponisten Steve Reich und mit „Muzak“ von unserem Moritz gegeben. „Frenetischer Applaus“ und „minutenlange Standing Ovations“ berichtet Dominik Petzold darüber in der AZ. Über Moritz heißt es: „Komponist Eggert singt diese wilde Collage selbst, quer durch alle Stile und Oktaven, von Bariton bis Kopfstimme: viele Passagen karikaturesk verzerrt, andere mit authentischem Pop-Sentiment. … Die Passage, die an Bowie erinnert, … fügt sich zu einem fast kompletten, elegischen, sehr schönen Song zusammen. Davon hätte man auch noch mehr hören können.“

Und was schrieb Herr S. darüber in der SZ? Steve Reich wurde erwähnt, und sonst nix. Moritz’ Werk und sein Vortrag wurde schlichweg total ignoriert. Wurde Herr S. vielleicht unerwartet abberufen? War das Ignorieren bewußt? Boykottierend? Eine Rache der Seilschaften um Sigi Mauser? In jedem Fall eine eklatante Ignoranz, die der Verantwortung eines Redakteurs für sein Ressort und für seine Leserschaft nicht gerecht wird! Wegen ihrer penetranten politischen Einseitigkeit habe ich vor fünf Monaten mein langjähriges SZ-Abo gekündigt. Ich habe es noch keine Sekunde bereut.

1. “Haithabu”

„Gegen Ende des Frühmittelalters war Haithabu aufgrund seiner exponierten Lage das wichtigste Handelszentrum im Nord-Ostsee-Raum“. So fängt die Spielanleitung an. Wir schauten erst mal im Internet nach, ob die Autoren sich hier einen Namen aus den Fingern gesogen haben oder ob es „Haithabu“ tatsächlich einmal gegeben haben hat. Hat es!

Wir handeln also in Nord-Ostsee-Raum mit den sechs Handelsgütern Met, Tuch, Keramik, Werkzeug, Waffen und Gewürzen, oder sachlicher ausgedrückt, wir handeln mit Holzwürfeln in sechs verschiedenen Farben. Handeln heißt: Wir setzen einen „Arbeiter“ auf den Markt mit der entsprechenden Farbe und kaufen dann, solange Geld und Vorrat reicht, soviele Holzwürfel dieser Farbe wie uns Spaß macht und bringen sie in unser „Lagerhaus“. Im nächsten Zug setzen wir einen Arbeiter auf das Feld „Transportmittel kaufen“ und kaufen uns entweder einen „Karren“ und/oder ein „Schiff“ und stellen sie den noch leeren Hof unseres Fuhrparks. Die unterschiedlichen Transportmittel können jeweils eine genau definierte Menge von Holzwürfeln genau definierter Farben (Mehrzahl!) von unserem Lagerhaus zu unserem „Handelsposten“ transportieren. Im dritten Zug stellen wir einen Arbeiter auf das Feld „Transportieren“ und tun das denn auch. Im vierten Zug setzen wir einen Arbeiter auf das Feld „Auftrag“ nehmen. Damit bekommen wir einen Käufer, der bereit ist, von uns eine eine genau definierte Menge Holzklötzchen mit einer genau definierten Farbzusammenstellung anzunehmen. Falls wir diese Warenkombination in unserem Handelsposten haben, brauchen wir bloß noch im sechsten Zug einen Arbeiter auf das Feld „Auftrag ausführen“ zu setzen, und schon fließen uns neue Geldmittel zu. Vor allem können wir ein paar Siegpunkte auf unserem Konto verbuchen.

Die hier beschriebene Zugreihenfolge ist natürlich nicht notwendig. Wir können uns natürlich auch zuerst Aufträge aneignen, dann die geeigneten Transportmittel, und erst am Schluß der Zugkette die benötigen Waren erstehen. Oder wir immer wir das für sinnvoll halten. Überschüssige Waren bleiben im Lagerhaus oder Handelsposten, so dass wir beim Erfüllen des nächsten Auftrags und vielleicht den einen oder anderen dieser Schritte ersparen können. Das Transportmittel sind wir allerdings los, ob wir die dort vorhandene Transportkapazität vollständig ausgenutzt haben oder nicht. Unser Fuhrpark fängt wieder bei Null an.

HaithabuDieser Spielablaufes ist rund, übersichtlich, sauber beschrieben und erfolgt auf einer ganz klaren Linie. Mathematisch gesehen ist eine Linie allerdings eine eindimensionale Sache, und das ist auch der Spielablauf in „Haithabu“. Alles funktioniert, aber es gibt keine Ausbuchtungen, keine Umwege, keine Höhen und Tiefen, kein Aufbau, keine Dynamik, keine Spannung und kein Pfiff.

Das ist den Autoren nach vielen hunderten von Testrunden vielleicht ebenfalls aufgefallen. Deshalb haben sie dann ein paar zusätzliche Rädchen und Schräubchen angebracht, damit die Aktionismusmöglichkeiten der Spieler erweitert wird und sich und damit vielleicht ein bißchen Spannung einstellt. Zum Beispiel bekommt jeder gleich zu Beginn einen „Charaktermarker“, der ihm finanzielle Vorteile beim Kaufen und Handeln verspricht. Ein bißchen Asymmetrie in der Ausgangslage ist ja nie verkehrt. Man kann sich im Laufe des Spiels sogar weitere Charaktere zulegen, man kann sogar seinen Mitspielern besonders begehrte Charaktere abspenstig machen. Aber das kostet Züge und Zeit. Wieweit sich das wirklich lohnt, das haben wir uns nicht „erarbeitet“.

Ein Zusatzrädchen ist der Direkt-Verkauf auf dem Markt. Da die Preise auf dem Markt jedesmal um eine Stufe steigen, wenn wir dort einkaufen, können wir unsere Holzwürfel zu einem höheren Preis verkaufen, als wir sie eingekauft haben (falls sonst nix passiert), und machen damit einen gewissen Gewinn. Dieser Gewinn ist aber nur marginal, da wir ja davon auch noch die Kosten für das Transportmittel bestreiten müssen. Zudem macht in „Haithabu“ Geld überhaupt nicht glücklich! Siegpunkte müssen her. Die bekommen wir aber nicht über das Kaufen und Verkaufen am Markt.

Ein weiteres Zusatzrädchen ist die Preisentwicklung auf dem Markt. Nach jeder Runde bestehend aus drei Arbeiterzügen wird ausgewürfel, wieviel neue Waren auf den Markt kommt, und ob die Preise dort steigen oder fallen. Pro Warensorte kommt damit aber durchschnittlich nur ein (ein einziges!) neues Klötzchen dazu, und da wir im Notfall neue Waren nicht vom Markt, sondern auch direkt von der Bank kaufen können, ist die Ermittlung dieses Ein-Klötzchen-Nachschub eher eine Zeitverschwendung, genauso wie die ausgewürfelte Preisentwicklung: bei Umsätzen von 100 bis 200 Euro pro Runde sind Preisunterschiede von 2 bis 5 Euro pro Stück eigentlich vernachlässigbar. Vor allem bei Warenarten, für die sich (augenblicklich) kein Mensch interessiert.

Eine Beschleunigung des Spiels versprachen sich die Autoren durch Schwarzarbeiter, die ein Spieler für einen Zug zusätzlich erwerben kann. Es gibt drei Schwarzarbeiter für insgesamt vier Spieler. Ein Spieler geht immer leer aus. Welcher Spieler? Der letzte in der Zugreihenfolge, natürlich! Der darf allerdings einen Zug opfern, um ab der nächsten Runde selber Startspieler zu werden. Doch dann ist halt ein anderer der Dumme! Welch’ eine Konstruktion!

Ein echter „Spannungserzeuger“ ist die Einführung von „Tag“ und „Nacht“ für die Arbeitsplätze, über die unsere Arbeiter unsere Handelsaktivitäten abwickeln. Die Tagschichten dürfen alle belegt werden, ohne dass Nebenwirkungen zu fürchten sind; beim Einsatz in der Nachtschicht muss der Spieler jetzt noch würfeln, ob ihm jetzt ein wohldefiniertes Unglück zustößt oder ob ihn das Füllhorn des Schicksals mit gewissen Segnungen überschüttet. Instinktiv hatten wir zuerst die Nachtschichten vermieden, bis Günther auch dieses Element ausprobieren wollte und hier glatt zweimal mit Segnungen davonkam: Beim ersten Mal erhielt er von jedem Mitspieler eine Ware, beim zweiten Mal mussten alle Mitspieler eine Ware in den Orkus werfen. Letzteres war für Günther zwar keine Segnung, aber immerhin ein Fluch für jeden seiner Mitspieler.

Herrschaftzeiten, ihr Autoren, habt ihr immer noch nicht begriffen, dass meine Holzklötzchen mir gehören und niemandem anders! Da habe ich scharf kalkuliert, mir die richtige Anzahl und Art von Waren angeschafft, den gerade richtigen Karren zugelegt, die Waren zum Verkauf transportiert und dann kommt so ein komischer Nachtlümmel daher, nimmt mir ein Klötchen weg und ich kann Auftrag, Einnahmen und Siegpunkte vorerst in den Wind schreiben! Vorerst ist noch milde ausgedrückt. Es kann mich eine ganze Runde kosten, bis ich mich für diesen Auftrag wieder genügend aufgerappelt habe! Wer kann darüber lachen!?

Bei uns hätte dieses Schicksal allerdings keinen eine ganze Runde kosten können, denn da hatten wir das Spiel bereits abgebrochen. Walter machte nach zwei Runden eindimensionalen Spielens Vorschlag („Was kann denn noch Neues kommen?“), Aaron war zustimmend nickend und Günther stillschweigend dafür, nur Moritz zierte sich noch ein Weilchen. Eine Hämmerkonzert bricht man ja auch nicht ab. Aber nach zwei weiteren Spielzügen „dritte Wurzel aus Uwe Rosenberg auf Valium“ lenkte er ein.

WPG-Wertung: Aaron: 3 (langweilig, nix Neues), Günther: 4 (ab 5 Punkte würde ich ein Spiel ja nochmals spielen wollen, da ist Haithabu halt knapp drunter), Moritz: 3 (langweilig,störende Zufallsmechanismen), Walter:3 (für Krämerseelen, die den Zahlenraum bis 250 beherrschen).

Aaron wollte seine Neuerwerbung von Essen-2015 kostenlos an Günther abgeben, doch der winkte ab. Qualitätszuwachs und Platzbedarf in seiner Spielesammlung standen in keiner positiven Relation.

„In Essen kaufe ich nichts mehr! Die Reinfälle häufen sich! Man braucht keine Angst davor zu haben, dass gute Spiele in Essen ausverkauft sind. Gute Spiele werden auf jeden Fall nachproduziert und sind auch später noch zu haben. Oft sogar billiger!“

2. “Codenames”

Ein Favorit für das Spiel-des-Jahres 2016. Bei uns letztens in einer Dreierrunde nur angetestet. Diesmal zu viert hatten wir die minimale Standardbesetzung. Und natürlich war das kreative, konstruktive Miteinander vom ersten Kennenlernen durch die übliche Gewinnen-Müssen-Wollen Stimmung am Westpark wie weggeblasen. Und natürlich gab es die für dieser Art von Spielen unvermeidliche negative Auseinandersetzung über die Zulässigkeit von Codewörtern.

Für die Begriffe „Bett“ und „Mini“ gab Moritz das Codewort „Schlafstättchen“ vor. Lautstarker Einspruch von Walter: „Das ist kein umgangsspachliches Wort!“ Natürlich gibt es „Schlafstädte“ und dementsprechend auch „Schlafstädtchen“ argumentierte Aaron, und fand diesen Begriff auch gleich im Internet. „Die Schreibweise spielt nach der Spielregel keine Rolle.“ Ein Argument für A & M. Doch Walter wollte grundsätzliche Klarheit: „Zugelassen sind nur Worte, die auch bei LEO zu finden sind!“ Mit dieser leicht und eindeutig zu handhabenden Regelpräzisierung blieb er der einsame Rufer in der Wüste. „Schlafstättchen“ (mit „t“) wurde schließlich 4 (VIER) mal bei Google angezeigt und blieb gültig. Mit einem rachevollen und heftig umstrittenen „Brotgrube“ für die Begriffe „Toast“ und „Loch“ (die „Muschel“ hatte Moritz schon vorher entschärft) konnten Günther und Walter wenigstens den zweiten Durchgang für sich entscheiden.

Übrigens: bei Google gibt es „Brotgrube“ 276 mal, also 69 mal so oft wie das „Schlafstättchen“!

WPG-Wertung: Aaron und Günther blieben bei ihren 7 Punkten, Moritz schloss sich an: 7 (als Idee schlüssig), Walter reduziert seine 7 Punkte auf 5 (wir spielen schließlich am Westpark und nicht in unter „spritzigen Schnell- & Schöndenkern“).

Eine sicherlich weniger umstrittene Codenames-Version wäre eine mit Bildern anstelle von Begriffen. Die gibt’s wahrscheinlich schon auf dem Markt.

3. “Diggers”

Aaron wollte seine immer noch ungetaufte Neuschöpfung in einer 5er Runde ausprobieren. Wir waren aber nur zu viert, und außerdem hatte er das Spielmaterial für den fünften Spieler zuhause vergessen. Das Spiel war trotzdem interessant und bemerkenswert anders als in den vorgegangen Dreierrunden. Das konsequente Nutzen des Schiffs, von Günther zum Verändern der Wertungsreihenfolge weidlich gehandhabt, schafft ungeahnte neue taktische Möglichkeiten.

Noch keine WPG-Wertung für ein Spiel in der Entwicklungsphase.

18.05.2016: Codenames zwischen zwei Aarons

1. “Saami”

Gewogen und für gut befunden hatten wir vorletzte Woche Aarons neueste „Saami“-Version. Sogar für sehr gut. Doch die Geschmäcker im Norden der Republik sind anders. Wieder wurde von dort gefordert, an weiteren Rädchen zu drehen und neue dazuzubasteln. Heute stellte Aaron uns im Süden beide Versionen nebeneinander vor.

Mit der allerneuesten Nord-Version hatten wir viel Spaß, teils mit den Regeln, teils gegen die Regeln, teils über die Gereimtheiten, teils über die Ungereimtheiten im Spielablauf. Wir durften uns ja auch ungestraft über alles mokieren, was nicht in unsere WPG-Philosophie passte. Selbst Aaron vergeudete für Kritik und Lästereien nicht einmal ein halbes strafendes Auge. Günther gewann. Das spricht doch immerhin für die (immer noch) innewohnende taktisch-strategische Herausforderung.

In der Süd-Version fand sich Walter sofort wieder zurecht, es war ja exakt die Version aus der Duo-Session von vor zwei Wochen. Verständliche Mechanismen, einsehbare Aktionen, einfache Tabellen ohne fehleranfällige Handhabung. In Bayern wird die Schadensrechnung S = a + b – c – d mit Werten im Zahlenraum zwischen 0 und 10 ja problemlos beherrscht. Die ursprüngliche Idee mit dem Kampf der zwei Seelen in eines jedem Mitspielers Brust, sich einerseits für die Gemeinschaft einzusetzen und andererseits die Gemeinschaft aus Eigennutz scheitern zu lassen, diese Idee dominiert den Spielablauf. Einziges kritisches Indiz: Unser Chefstratege Günther hat nicht gewonnen …

Keine WPG-Wertung für ein Spiel in der Entwicklungsphase.

2. “Codenames”

Ein Wort-Unterhaltungsspiel für intelligente Familien oder Freundeskreise. Auf dem Tisch liegen fünfundzwanzig Kärtchen mit einfachen deutschen Hauptwörtern. Davon sind vom Zufall acht Stück willkürlich einem Team (bzw. einem Einzelspieler) zugeordnet, wobei die Zuordnung nicht bekannt ist. Die Aufgabe besteht nun darin, die acht zugeordneten Wörter herauszufinden.

Wie geht das? Ein definierter Spieler des Teams (oder ein neutraler Mitspieler) kennt die Zuordnung und muss Hinweise auf einzelne Wörter geben, nach denen sein Team diese Wörter erkennt, benennt, und so Wort für Wort die Aufgabe löst.

Ein Hinweis darf nur aus einem einzigen Wort bestehen. Natürlich keines, das auf einem der Kärtchen steht. Im Idealfall kann ein einziger Hinweis auch für mehrer Wörter gelten. Gehören z.B. die Wörter „Hund“ und „Katze“ zu einem Team, dann wäre der Hinweis: „Tier, 2 Stück“ eine gute Idee. Vorausgesetzt, dass kein weiteres Tier-Wort mehr auf der Tisch liegt, das nicht zum Team gehört. Denn falls ein Team ein falsches Wort bezeichnet, ist der Rate-Zug zu Ende, und das nächste Team kommt an die Reihe.

Wir immer bei solchen Wort-Spielen müssen die Teilnehmer eine gewisse Disziplin beherzigen: Nicht vorsagen, nicht dreireden, keine Zusatz-Informationen geben und sich bei den Hinweisen genau an die vorgegebenen Regeln halten. Hier ein großes Lob an den Autor Vlaada Chvátil bzw. an den CGE-Verlag: Die Beschreibung der erlaubten bzw. nicht erlaubten Hinweise im Regelheft ist vorzüglich: exakt und doch offen, mit Freiheiten für Spielgestaltung, Humor und Kreativität entsprechend dem Horizont der Teilnehmer.

In unserer Dreierrunde war jeder einmal der Hinweisgeber und die anderen beiden mussten in Konkurrenz zueinander die ihnen jeweils zugeordneten Wörter finden. Zum Kennenlernen des Spiels ist dieses Vorgehen durchaus geeinet. Es funktioniert auch später noch in einer Dreierrunde und garantiert einen Unterhaltungsspaß für wortschöpferische Bildungsbürger.

Bei uns lag u.a. das Wort „Muschel“ auf dem Tisch! Welchen Spaß hatten wir allein mit den hier möglichen Assoziationen, nachdem erst einmal das Schlagwort „Muschi“ gefallen war! Welche der Wörter Wurm, Ritter, Laster, Nagel, Apfel, Horn, Mini kann „man“ damit in Verbindung bringen. Alle! Ja, fast alle der vierhundert mitgelieferten Wörter in der Erstausstattung. Die paar ganz einschlägige Sozis habe ich hier ja noch ausgelassen! Mehr als 180 Lebensjahre, verteilt auf drei Köpfe, konnte ihre Erfahrung und Phantasie ins Kraus schießen lassen …

WPG-Wertung: Aaron: 8 (ich spiele es richtig gerne), Günther: 7, Walter: 7 (aber nur unter spritzigen Schnell- & Schöndenkern).

3. “Diggers”

Einen Tag später kam Aaron nochmals am Westpark vorbei, um die aktuelle Version einer weiteren Eigen-Schöpfung vorzustellen, ebenfalls ein Kandidat für die Spiel-2016 in Essen.

Herausgebracht werden soll es bei „What’s your Game“, wobei Name und Thema noch nicht ganz feststehen. Der Verlag hat jetzt fast ein ganzes Jahr daran geknabbert und eine ganze Reihe von Änderungsvorschlägen angebracht. Aber er hat sie nicht nur skizziert und gefordert, er hat sie auch fein säuberlich ausgearbeitet, erfolgreich getestet, Material und Regelheft adaptiert, und darauf hingewiesen, wo noch die Balance einzustellen ist. Eine solch konstruktive Zusammenarbeit mit einem Verlag ist für jeden Autor ein Traum!

Keine WPG-Wertung für ein Spiel in der Entwicklungsphase.