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17.05.2017: Wir leben noch

(von Peter, Walter hat den Bericht nur ins Internet gestellt!)

Die Westpark Gamers trafen sich gestern in einer Besetzung, die es lange nicht mehr gegeben hatte. Günther, der auf Januar-Glatteis ausrutsche und dann lange Wochen in Krankenhaus und Reha verbrachte, war zum ersten Mal seitdem dabei. Loredana und Peter waren sogar im ganzen Jahr 2017 noch nicht in der Krünerstr. Der Spielabend begann mit einer ausführlichen Wehklage Walters über politische Diskussionen, die in fortgesetzter Nichtkommunikation enden, die dann auch das Persönlich-Nichtpolitische betrifft (Peter konnte dem nur beipflichten).

Peter hatte gehofft, dank Günthers immenser Spielesammlung die tollsten Neuheiten kennenzulernen (und hatte deswegen keine Spiele mitgebracht). Doch auch Günther hatte keine Spiele dabei (und besitzt laut eigenen Aussage noch nicht einmal die jüngste Hans-im-Glück-Neuigkeit Valletta!). Bei Walter stand noch ein Stoß neuerer Spiel herum, die aber laut Walter und Günther nur so-là-là seien.

Gleichwohl begannen wir mit einem solchen.

1. “Böhmische Dörfer”

Drei Gamers um Böhmische Dörfer

Es gibt ein gemeinsames Spielfeld für alle, das in einzelne Dörfer eingeteilt ist. In den Dörfern gibt es Gebäude, die Zahlen von 2 bis 12 besitzen. Man bekommt Siegpunkte, wenn man diese Gebäude mit eigenen Spielsteinen besetzt.

Wer dran ist, würfelt mit vier Würfeln. Dann setzt er entweder 1 Stein aus der Summe von zwei oder drei Würfeln, oder 2 Steine aus der Summe von jeweils zwei Würfeln (es ist nicht möglich, 1 Stein aus der Summe alle Würfel zu setzen oder 1 Stein zu setzen, dem nur ein Würfel zugrunde liegt). Setzen ist im Prinzip immer gut. Es ist klar, dass dieses Verfahren mittlere Würfelzahlen begünstigt; auch etwas die hohen (weil man ja mal drei Würfel aufaddieren kann); die niedrigen Zahlen (also etwa 2) sind eher selten, aber nicht brutal selten (man hat ja vier Würfel, um den Zweierpasch zu erzielen).

Bei manchen Gebäudetypen gibt es Punkte, wenn man möglichst viele gleiche hat; bei einem anderen, wenn man möglich viele verschiedene hat; bei einem dritten gibt es in der Runde Punkte (sobald alle besetzt sind, kommen die Pöppel zurück). Usw.

Spielt sich genauso zufallsbestimmt und öd, wie hier beschrieben. Ist aber immerhin kurz. Ein jeder gab fünf Punkte, war nicht sauer (das Spiel war ja kurz …), und freute sich aufs nächste Spiel.

WPG-Wertung: Ein jeder (Günther, Loredana, Peter & Walter) gab fünf Punkte, war nicht sauer (das Spiel war ja kurz …), und freute sich aufs nächste Spiel.

2. “Rumis”

Eigentlich war es gar nicht soooo schlecht, dass niemand keine Spiele dabei hatte, so konnte Walter sein original eingeschweißtes Rumis zweiter Auflage auspacken, das er sich nur gekauft hatte, weil es das „Westpark Gamers Spiel des Monats“-Wapperl aufgedruckt hat (neben dem Mensa-Wapperl, übrigens).

Rumis mit seinen Auszeichnungen

Sehr schade, dass dieses wunderbare Spiel mittlerweile vergriffen ist; immerhin wird es bei Ebay zu moderaten Beträgen gehandelt.

Highlights: Günther hat „illegal“ gebaut (d.h., Höhengrenze überschritten), ohne dass man es gemerkt hätte. Peter beim Zählen: „das sind … 7 Punkte“, Walter: „nein, nein, das sind 6 Punkte!“, Peter: „was? wie? nee, ich seh 7“, Walter: „schau doch her, 3 plus 2, das ist 6!“ (korrekt war tatsächlich fünf). Das Alter setzt bei uns allen (jedenfalls fast allen) ein.

WPG-Wertung: Loredana vergab 10 Punkte, Peter hob seine einstige Wertung von 5 (als ihn die Mechanik geistig komplett überforderte) auf 9 (mittlerweile hat es verstanden, aber trotzdem verloren; immerhin nicht letzter).

3. “Transeuropa”

Wir wollten alle Transeuropa spielen, was zunächst beinahe daran gescheitert wäre, dass Walter immer „Zug um Zug“ sagt und bereits dieses Spiel ausgepackt und die Spielsteine verteilt hatte, bis er seinen Fehler bemerkte (und dem armen Günther die „Zug um Zug“-Partie gestrichen wurde). Die nächste Hürde bestand darin, dass Transeuropa verschwunden schien. Peter verdächtigte Einbrecher, Günther die Enkelkinder, Walter suchte und suchte (schließlich fand er es heruntergefallen hinter seinem Regal). Transeuropa ist und bleibt ein verdammtes Glücksspiel (man gewinnt ja nur, wenn die eigenen Städte in der Nähe von Fremdstädten liegen, wo ein andrer netterweise hinbaut), macht aber einen Heidenspaß, vor allem weil es kurz ist.
WPG-Wertung: Keine Änderung der nahe bei 8 Punkten liegenden Wertung.

4. “Zoff im Zoo”

Klar – sind Loredana und Peter da, gibt es kein Einkommen vor Zoff im Zoo. Bemerkenswert war nur, dass die beiden komplett untergingen (und Loredana mit Abstand letzte wurde). Die Mechanik dieses kleinen Kartenspiels ist einfach fantastisch.

WPG-Wertung: Keine Änderung der bei über 8 Punkten liegenden Wertung.

5. “Futschikato”

Peter fragte, ob dieses nette Kartenspiel mit „Gift“ da wäre. Man braut da irgendwie Gift und jubelt anderen Leuten Minuskarten unter. Sehr farbig. Günther meinte … „keine Ahnung“; nach viel überlegen: „War es vielleicht kein Gift, sondern Zaubertränke?“ Peter zögerlich: „Ja klar, schon, so genau erinnere ich mich nicht.“ Günther: „Na, dann war’s wohl Poison“. Brachte aber auch nix, denn ob toxisch oder nicht, das Spiel war nicht da.

Was da war, war Futschikato, eine Friedemann-Friese-Spiel, das so eine Art Abluxxen für Arme ist. Es gibt Zahlenkarten von 2 (viele!) bis 20 (nur eine). Wer dran ist, legt eine Karte vor sich ab. Liegen grad Zahlenkarten anderer Spieler mit niedrigeren Werten aus, müssen diese anderen Spieler ihre ausliegenden Arten abwerfen und dafür eine auf die Hand nachziehen. Es liegt immer keine oder genau eine Karte vor einem, denn wenn man wieder dran ist, ohne dass die eigene Karte überboten (und man damit zum Abwurf mit Nachziehen gezwungen wurde), wirft man sie ohne Nachziehen ab. Gewonnen hat der, der alle Karten losgeworden ist.

Eine einzige Besonderheit: Gleiche Zahlenkarten addieren sich auf. Will heißen: A legt eine 5. B legt eine 3. C legt auch eine 3 – addiert sich auf mit der anderen 3 zu „sechs“, die 5 ist geschlagen, A wirft sie ab und zieht nach. D spielt eine 7, das ist höher als „sechs“, B und C werfen ab und ziehen nach. Hätte D hingegen auch eine 3 gespielt, hätte das dann schon als „neun“ gegolten.

Futschikato ist sehr schnell erklärt, spielt sich schnell, und funktioniert mit bis zu acht Spielern. Für vier Spieler gibt es aber sehr viel interessantere Spiele. Es mit vier Spielern zu werten, ergibt für mich keinen Sinn; es ist ein Spezialspiel für große Runden.

WPG-Wertung: Eine Wertung muss her! Da werden wir wohl die Noten vom letzten – nicht reportierten – Spielabend ausgraben müssen.

6. “Bluff”

Macht nach so vielen Jahren stets wieder einen Heidenspaß. Zum Beispiel, als Günther mit 5 Würfeln und Walter mit 3 Würfeln im Endspiel standen und Walter den Günther Würfel um Würfel auf 0 runterzockte.

[Walters Einschub bei Nachschschrift: Es zeigte sich mal wieder die unendliche Überlegenheit der Immer-4-Strategie.]

Keine neue WPG-Wertung für ein Super-Spiel.

27.04.2016: Gute deutsche Spielhausmannskost

Peter freute sich schon im Vorfeld auf „gute deutsche Spielhausmannskost“ und versprach gleichzeitig, einen „special guest“ mitzubringen. Die Hausmannskost wurde akzeptiert, doch sollte er sie selber mitbringen und sich selbstverständlich darauf vorbereiten. Der special guest war die freudige Überraschung: Loredana, eine alte (junge) WPG-Mitspielerin, die vor anderthalb Jahren das letzte Mal bei uns aufgetaucht war. Schön, dass Du heute dabei warst!

1. “Wikinger”

Vor neun Jahren, nach dem ersten Spielen am Westpark, hatte Peter sich dieses damals brandneue Spiel zugelegt. Aber bis heute hat er es nicht mehr gespielt. Es war noch eingeschweißt, und wir mussten zuerst die Einzelteile aus den Stanzbögen herauspulen. („Auspöppeln“ hat Moritz diese Tätigkeit schon vor Jahren genannt; so ist es in unser aller Sprachgebrauch eingegangen, allerdings wird dieses Verb bis heute von Duden, Wiktionary und LEO hartnäckig ignoriert. Nein, wir meinen nicht „aufpäppeln“!)

Peter als vielbeschäftigter ERC-Wissenschaftler hatte sich natürlich nicht vorbereitet (eine Todsünde!), und keiner konnte sich mehr so genau daran erinnern, wie die „Wikinger“ funktionieren. Zeile für Zeile des Regelheftes mussen wir uns wieder die Geheimnisse des Spielverlaufs erarbeiten. Die Frage: „Spielen wir gleich die Expertenregel“ wird am Westpark normalerweise einstimmig bejaht, diesmal verzichteten wir darauf. Jeder hatte noch im Hinterkopf, dass das Spiel auch allein mit den Grundregeln rund und schön ist. Keiner wollte sich in die Niederungen der Startspieler-Versteigerung begeben, keiner vermisste hundert neue Sonderteile und Sonderregeln beim Landschaftsbau, und die peu-a-peu Verteilung der Berufsgruppen um das Versteigerungsrondell mag „gerechter“ sein und den Spielern weiteres Material zum Denken und Planen in die Hand geben, aber das kostet unnötig Zeit. Die „Wikinger“ haben solche Schnörkel überhaupt nicht nötig. Bei einer spielerischen Auffassung des hier Dargebotenen braucht es das alles nicht.

Auf einem Rondell liegen Inselteile (Insel-Anfang, Insel-Ende und Insel-Mittelstücke), von denen die Spieler reihum jeweils eines erwerben und horizontal oder vertikal in ihre individuelle Landschaft einbauen. Bei der vertikalen Erweiterung sind dem Anlegen keinerlei Grenzen gesetzt, beim horizontalen Anlegen müssen alle Inselteile topologisch zueinander passen: Zu einem Insel-Anfang passt nur ein Mittelstück oder ein Ende, aber kein weiterer Insel-Anfang. Usw. …

Hier die optimalen, teils lebenswichtigen Inselteile auszuwählen, das ist die Crux des Spieles. Natürlich weiß jeder Spieler sofort, welches der ausliegende Teile zu seiner aktuellen Entwicklung am besten passt. Im Prinzip darf er sogar auf jedes beliebige der angebotenen Teile zugreifen. Allerdings sind die Kosten dafür extrem unterschiedlich. Das Inselteil am definierten Anfangspunkt des Auslagen-Rondell kostet gar nichts; je weiter entfernt vom diesem Nullpunkt ein Inselteil auf dem Rondell liegt, desto teurer ist es. Der Preis kann auf bis zu 11 Münzeinheiten steigen. Da sind wir mit unserer Anfangsausstattung von 20 Münzen schnell am Ende.

Zu jedem Inselteil gehört ein Männlein unterschiedlicher Farbe bzw. unterschiedlicher Berufsgruppe (Bootsmann, Kämpfer, Adeliger, Späher, Goldschmied und Fischer). Jeder trägt auf seine Weise zur Wertsteigerung der Landschaft bei. Es gilt, die Bevölkerung zu ernähren, die Wikinger abzuwehren, und Nachschubmünzen sowie Siegpunkte zu erwerben.

Mehr Worte will ich über die Regeln jetzt gar nicht verlieren. Das Spiel ist laut Luding zwar noch lieferbar, aber wer kauft sich schon ein Spiel von vorgestern? Obwohl es sich lohnen würde! Das Spiel stellt alle Spieler vor eine gerade richtige, überschaubare Herausforderung an kurz-, mittel- und langfristiger Zugplanung. Die Mechanismen sind sehr gut ausbalanziert, und auch die Spieldauer von 50 Minuten passt genau. Bei Spielende darf jeder bedauern, dass er nicht noch ein-zwei Runden länger an seiner Entwicklung basteln kann. Aber das ist auch gut so, sonst könnten wir noch länger über jeden einzelnen Zug nachdenken und uns daran festbeißen. So aber ähnelt der Spielgenuss von „Wikinger“ dem eines guten französischen Mahls: lauter bestens abgestimmte Leckerbissen und am Ende ist keiner pappsatt, sondern freut sich schon auf den nächsten Besuch im gleichen oder nächsten Restaurant. Die Dosis macht’s, das sagte schon Paracelsus.

Altmeister Michael Kiesling hat mit dem Spieldesign ganze Arbeit geleistet, und sicherlich hat auch der Nobelverlag Hans-im-Glück das seine dazu beigetragen, mit “Wikinger” ein Schmuckstück jeder Spielesammlung herauszubringen.

Günther gewann, was immer ein sicheres Indiz für die intellektuelle Stimmigkeit eines Spiels ist. Peter wurde Letzter, er hatte einfach übersehen, dass seine Leute am Ende auch noch ernährt werden müssen.

WPG-Wertung: Alle „alten Hasen“ blieben bei ihren guten 8 Punkten. Das zehn Jahre alte Spiel hat nichts von seinem Glanz eingebüßt. Einfach höchste HiG-Qualität. Selbst Neuling Loredana reihte sich mit ihren 8 Punkten in das alte Lob ein. („Kleine Einschränkung: Für einen Anfänger gilt es auf sehr viele Dinge zu achten; mit wachsender Spielerfahrung sollte das hoffentlich beherrschbar sein.“)

2. “Kabale und Hiebe”

Etwas vereinfacht ausgedrückt, ist es eine chaotische Weiterentwicklung von „Hol’s der Geier“. Jeder hat den gleichen Satz von Bietkarten mit den Werten von 0 bis 20. Jeder bietet damit um ausliegende Siegpunktkarten, indem er jeweils eine Bietkarte aus der Hand auswählt und verdeckt ausspielt.

Die Unterschiede zu „Hol’s der Geier?“ Es liegt nicht nur eine, sondern jeweils vier Siegpunktkarten gleichzeitig zur Versteigerung aus. Jeder kann / muss mehrmals eine Bietkarte spielen, bevor es zur Auswertung kommt und die Siegpunktkarten verteilt werden. Und von den 20 Bietkarten eines Sets steht einem Spieler nur eine kleine Zufallsauswahl von jeweils drei Stück zum Ausspielen zur Verfügung.

Doch die Bietkarten haben nicht nur einen festen Zahlenwert, sie haben zusätzlich noch Eigenschaften, die auf die bereits ausliegenden eigenen oder fremden Bietkarten erheblichen Einfluss ausüben. Beide „König“ und „Knappe“ gemeinsam in einem Stapel gewinnen immer, egal, was die anderen Spieler hier geboten haben. Ein „Romeo“ ist dreimal so viel wert, wenn er bei der „Julia“ liegt. Der „Zauberer“ eliminiert alle Bietkarten mit Werten über 10, die „Hexe“ eliminiert alle Bietkaten mit Werten unter 9, ein „Meuchelmörder“ eliminiert die nächste Bietkarte, die zu seinem Stapel gelegt wird, und der „Bettler“ bewirkt, dass nicht der Spieler mit dem höchsten Gebot gewinnt, sondern der mit dem geringsten Gebot. Jeder kann-soll-muss jedem unaufhörlich in die Suppe spucken. Nichts ist mehr berechenbar. Kartenpflege gibt es auch nicht. Selbst ein gutes Gedächtnis über alle bereits gespielten bzw. über die noch im Spiel befindlichen Bietkarten schützt nicht davor, gekillt, eliminiert oder auf den Kopf gestellt zu werden.

Peter merkte kritisch bis abfällig an: „Für ein Hans-im-Glück-Spiel ist das ein ziemliches Glücks-Spiel. Günther: „Wenn Deine Planung schief geht, brauchst Du ja nicht zu planen!“ Walter: „Da kann ich meine Kartenhand ja gleich zufällig abspielen!“ Günther: „Nein, nein, 50% der Planung wird schon gut gehen …“.

Das kleine „Hol’s der Geier“ bekam vor fünfzehn Jahren von uns einen Notendurchschnitt von 6.4 Punkten; das deutlich komplexere „Kabale und Hiebe“ einen halben Punkt mehr. Damals! Heute haben wir alle unsere Punktwertung von vor zehn Jahren deutlich reduziert, jetzt hat „Hol’s der Geier“ mit 0.2 Punkten die Nase vorn. Und dabei haben Aaron und Moritz noch gar nicht die Gelegenheit gehabt, auch ihrerseits ihre Wertungen zu reduzieren.

WPG-Wertung: Günther: blieb – HiG-minded ! – bei seinen bisherigen 7 Punkten (als Gag-Spiel), Loredana vergab neue 5 (es ist schnell, macht Spaß, aber es nervt), Peter: reduzierte seine bisherigen 7 Punkte auf 6 (komisch, dass so ein Spiel im Programm von HiG ist; nochmals spielen möchte ich es nicht), Walter reduzierte seine bisherigen 5 Punkte auf 4 (das Spiel mag vielleicht eine ausgereifte Gag-Chaos-Konstruktion sein, ihm gefallen aber grundsätzlich keine Spiele, wo ständig einer dem anderen regelgerecht in die Suppe spuckt)

Der Pietät halber sei hier noch vermerkt, dass unser guter Hans – requiescat in pace – seinerzeit 8 (acht!) Punkte für „Kabale und Hiebe“ vergeben hat.

3. “Mystery Rummy – Fall 4 : Al Capone”

Wenn hier nicht der Name „Rummy“ stünde, würde man unter „Al Capone“ ja so eine Art Deduktionsspiel vermuten. (Oder heißt das „Induktionsspiel“?) So aber ist das Ganze trotz der vielen Begriffe aus dem Ganovenmilieu, trotz „Hinweisen“, „Fallakte“ und „Unterwelt“ nur mehr oder weniger ein stinknormales Rommee. Die Begriffe dienen nur dazu, das ganz „normale“ Rommee-Vorgehen zu verschleiern: Karten vom verdeckten Nachzieh-Stapel ziehen, Karten auf den Ablagestapel ablegen, mit der wachsenden, variablen Kartenhand Kartensets bilden und sie in geeigneten Situationen als Auslage für die Siegpunkt-Bestimmung ablegen.

Es wird im Team gespielt, je zwei gegenüberliegende Spieler spielen zusammen, sie haben eine einzige gemeinsame Ablage, in der sie ihre Rommee-Sets ablegen und erweitern. Sie gewinnen oder verlieren gemeinsam.

Neben den Sammelkarten gibt es im „Mystery Rummy“ noch Chaos-Karten. Sie erlauben u.a., den Gegnern ein fein säuberlich abgelegtes Kartenset abzunehmen (mir-nix-dir-nix kostenlos), sich aus der Kartenhand der Gegner vorgegebene Sammelkarten herausgeben zu lassen (dabei darf der Gegner straflos verleugnen, dass er die gewünschte Kartenart überhaupt besitzt! Irrtum und Betrug ist Tür und Tor geöffnet! Mein Gott, pflanzen sich solche Anfänger-Designfehler denn immer noch weiter fort?!), den Ablagestapel nach gewünschten Sammelkarten abzugrasen und sie seiner Auslage einzuverleiben. Und ähnliche Scherze, die eine brave Rommee-Planung ad absurdum führen.

Konnte ein Spieler alle Karten ablegen, endet ein Durchgang und die Kartenauslage aller Teams wird gewertet. Welches Team in beliebig vielen Durchgängen auf eine vorgeschriebene Summe kommt, beendet das Spiel als Sieger.

Nach dem ersten Durchgang wollte Peter schon die Karten für den zweiten Durchgang austeilen, da warf Walter das Handtuch. Für einen Bridgespieler ist bereits das übliche Rommee und Canasta eine Entweihung der heiligen Spielkarten. Aber Rommee mit Sonderkarten, die einem Jäger und Sammler jeglichen Boden unter den Füßen entziehen, das schlägt dem Fass die Krone mitten ins Gesicht. Nein, keine zweite Runde. Loredana, die gar nicht richtig mitbekommen hatte, dass wir noch weitere Mystery-Durchgänge hätten spielen sollen, stimmte kategorisch in den Aufhören-Chor ein: „Schluss damit! Bluffen!“ Dagegen waren selbst unsere Schwergewichtler machtlos.

WPG-Wertung: Das vorzeitige (?) Ende des Spiels hinderte Günther, Loredana und Peter daran, eine Wertungsnote für das Spiel abzugeben. „Wir haben das Spiel noch nicht intus!“ Walter hatte das Spiel schon während Peters Regelerklärung intus bekommen. Sein wachsender Unmut entlud sich in immer ausgeprägterer Motzerei. Er hatte keine Probleme, auch dieses Rummy (Rommee, Rommé) mit reifen 3 Punkten ad acta zu legen.

Hallo Willi, dieses “Mystery” sollst Du uns empfohlen haben!? Ist das wahr? OK, wenn sich HiG schon mit seiner Kabale vom Verlags-Charakter entfernt hat, dann darfst auch Du Dich einmal bei Deinen Empfehlungen vergreifen.

4. “Zoff im Zoo”

Eine gute Stunde Bluffen geht selbst nach 20 Jahren regelmäßiger Unterhaltung mit diesem Spiel noch nicht an die Nieren. Aber Peter wollte vor dem Absacken mit „Bluff“ noch einen Zwischenakt einlegen und wußte auch sofort, wie er seine Loredana dazu rumkriegt: „Zoff im Zoo“! Dieser Verführung konnte sie nicht widerstehen. Nur ein kurzes Abwägen von Kuchen gegen Schokolade auf ihrer Seite, dann ein Aufleuchten in ihren Augen: „Zoff, wenn es hinterher noch zu einem Bluff reicht“.

Peter forderte die Buchführung für sich. Erstens verstehe er davon am meisten, zweitens sei er darin auch noch unfehlbar wie der himmlische Vater. Vielleicht auch nicht. Jedenfalls musste er eine erhebliche Anzahl von Eintragungen in seinem Gewinn-Tableau überpinseln; Proteste bzw. Korrekturen an seiner Punkte-Rechnerei waren in jeder Runde an der Tagesordnung. OK, vielleicht hätten wir andere es auch nicht besser gekonnt … Peter bleibt der Beste.

Keine neue WPG-Wertung für ein 8,2 Punkte Spiel.

5. “Bluff”

Günther gewann den ersten Durchgang im 3:1 Endspiel gegen Loreda. Walter gewann den zweiten Durchgang im 4:1 Endspiel ebenfalls gegen Loredana; allerdings konnte sie dabei noch auf 2:1 verkürzen. Dann begann sie mit 1 mal Stern. Walter hob auf 2 mal die Drei. Welche Zahlen hatte er mit seinen zwei Würfeln gewürfelt?

Hallo Loredana, jetzt hattest Du doch noch eine a priori Gewinnchance von (überschlägig) 66%. Ich weiß nicht mehr, welche Zahl Du gewürfelt hattest, ein Stern war es auf jeden Fall nicht. Aber auch ohne Stern standen die Chancen noch 3:2 zu Deinem Vorteil. Hast Du Deine Chance genutzt?

Keine neue WPG-Wertung für ein Super-Spiel.

08.02.2013: Nachholspiele

Peter und Loredana hatten zum Spieleabend eingeladen, um endlich einige der von ihnen in den letzten 12 Monaten verpassten Spieleperlen auszuprobieren.

1. Québec
Wie schon vor etwas über einem Jahr löste der bonbonfarbene Spielplan Stirnrunzeln bei den Gastgebern aus. An Stadtviertelplanung und -bebauung denkt man wohl als Letztes, wenn man den Plan zum ersten Mal sieht. Wenn er denn wenigstens funktionell wäre, aber selbst da tun sich Schwächen auf, denn ab und zu wurde von einem Spieler die Zuordnung Farbe zu Sonderaktion eines Bauplatzes verwechselt.

Aber dies ist in Anbetracht des gebotenen Spielspaßes nur eine Marginalie. Über vier Perioden hinweg spielt sich Québec flüssig und bis zum Ende spannend. Die zwei Stunden Spielzeit vergingen wie im Fluge und das Erstaunen war groß, als zum Schluss zwischen der Sieger gerade einmal 5 Siegpunkte mehr hatte als der Spieler mit den wenigsten Punkten. Ist das der Beweis, dass Québec besonders gut ausbalanciert ist?

WPG-Wertung: Loredana: 8 (kurzweilig), Peter: 10 (ein echtes Ystari-Spiel), Aaron u. Günther bleiben bei ihrer 8er-Wertung

2. Rapa Nui
Rapa Nui wurde vor ebenfalls einem Jahr von uns mit einer Durchschnittswertung von 7,8 bedacht. Das stimmige, runde Spiel

  • ist flott
  • enthält einen hübschen Spannungsbogen
  • mischt Glück und Planbarkeit in einer spielerischen Kombination
  • ist sehr interaktiv

schrieb Walter in seinem damaligen Spielbericht. Leider konnten wir Peter und Loredana von diesen Qualitäten nicht überzeugen. Schon nach wenigen Runden saßen beide gelangweilt bis missmutig vor der Kartenauslage und wünschten sich das Spielende herbei. So sah dann auch ihre Wertung aus.

WPG-Wertung: Loredana: 6, Peter: 7.

3. Love Letter
Dieses minimalistische Kartenspiel mit Bluff- und Deduktionselementen sorgte schon vor einem Vierteljahr für geteilte Meinungen wegen des großen Glückelements. Dabei bietet das Spiel mit minimalem Erkläraufwand und kurzer Spieldauer durchaus viel Spaß. Walters damaliger Vergleich mit „Mensch ärgere Dich nicht“ hinkt insoweit, als bei „Love Letter“ eben nicht nur das Glück zählt. Den Spaß, den wir in den vorherigen Runden hatten, konnten Peter und Loredana allerdings nicht so recht nachvollziehen. Gelacht wurde diesmal, glaube ich, kein einziges mal.

WPG-Wertung: Loredana: 5, Peter: 5.

4. Zoff im Zoo
P&Ls Lieblings-Absacker musste nach den beiden vorhergehenden Flops (aus ihrer Sicht) einfach auf den Tisch. Lag’s am Wetter, an den zwei Stunden Sport unmittelbar vor dem Spieleabend oder am vielen Haribo-Konfekt? Jedenfalls schaffte Aaron in den ersten drei Durchgängen gerade einmal 9 Punkte und sicherte sich damit bei Spielende den letzten Platz. Bemerkenswert.

WPG-Wertung: keine neue Wertung.

Apropos Haribo-Konfekt: Peter behauptet, dass das in Bayern nicht viel gekauft wird, dafür in Norddeutschland umso mehr. Soll am Lakritzanteil liegen. Günther und Aaron (beide aus dem Norden) teilten sich daraufhin die 500gr-Packung.

02.01.2013: Einvernehmliche Abbrüche

In trauter Westpark-Gamers Runde feierten wir Aarons Geburtstag. Fast einen ganz runden. Er hat ihn aber auf 59’2 (Strich Zwei) abgebildet. Vorsicht: Liegt in dieser Notierung nicht eine sagenhafte Chance für die Renten-Politiker drin?

Vor ziemlich genau 10 Jahren durften wir alle an einer Geburtstagsüberraschung von Peter teilnehmen. Hier – mit freundlicher Genehmigung – sein Bericht von damals.

Heut’ morgen, ich dös’ im Bett, sieben war’s wohl, klingelt das Telefon (Festnetz).
Ich hatt’ den Dachauer Lampenverkäufer in Verdacht (“Bitte mailen Sie mir die Preisliste! Nicht anrufen! Mailen! B – i – t – t – e!”), aber als ich ans Telefon torkelte, war da eine Handynummer angezeigt. Naja, das hatte Zeit, ich ging zurück ins Bett.
Zwei Stunden später.
Abhören: “Sie haben eine Kurznachricht empfangen.” Aja. Festnetz-SMS. Ich erinnere mich, mal in einem Artikel vor ein paar Jahren geschrieben zu haben, dass die Nachts über nicht zugestellt werden, dafür am nächsten Tag ab 7. Ich glaub’, dass ich damals schon dazuschrieb, dass ich 7 asozial finde und 9 aufwärts fair sei. Ich hasse es, immer recht haben zu müssen.
Eine Frauenstimme flötet:
“Leider mag ich [unverstehbar] meine Email nicht verwenden. Deswegen Foto erst wenn ich wieder in B bin. Alrun.”
Tja, irgendein Berliner freut sich auf Alruns Foto, kriegt aber nicht, weil Alrun nicht mailen mag. Ob sie belästigende E-Mails erwartet? Und warum lässt sie dann ihre Handynummer anzeigen? Typisch Mädels, testen jeden Blödsinn wie Festnetz-SMS und wollen Fotos verschicken. Vermutlich schaut sie auch “Superstar”, die gute Alrun.
Und dann das ganze auch noch fälschlich an mich schicken und mich aus dem Bett holen. Grr…
Egal, alles nicht mein Bier.
Aber die Handynummer lässt mich nicht los. Verdammt, ich kenn’ die Nummer. Ich hab’ zwar eine Rückwärtssuche für ein paar Zehnmillionen deutscher Festnetznummern, aber nicht für Handynummern. Dennoch, ich kenn die Nummer.
Schnapp’ mir mein Notizbüchlein und werd’ auf Seite 1 bei “Aaron” fündig.
Moral von der Geschicht’:
1. Telekommunikationsdienste, die Aaron zu Alrun machen sind unbrauchbar.
2. Telekommunikationsdienste, die mich um 7:00 aufwecken, sind unbrauchbar.
3. Telekommunikationsdienste, die mich den ersten Satz auch nach 5 Abhören nicht verstehen lassen, sind unbrauchbar.
4. Meine Handynummer ist 017xxxxxxxx3. Nur, falls mal jemand SMSen will.

Ein paar Details zum besseren Verständnis:

Die Festnetz-SMS hatte Aaron aus Peking abgesendet. Er wollte eigentlich ein Handy-Bild versenden, doch die China Mobile erlaubte per Handy damals ausschließlich Anrufe und das Versenden / Empfangen von SMS.

Mit „B“ ist nicht „Berlin“ sondern ein „D“ wie „Deutschland“ gemeint. Aber was verstehen Chinesen schon vom deutschen Alphabeth? Oder umgekehrt?

1. “Qwixx”
Ein kleines, sauberes Würfelspiel nach Art von „Überbleibsel“ (Gott hab es selig), mit dem meine Eltern jahrzehntelang ihren Lebensabend verspielt haben.Quixx
Jeweils ein aktiver Spieler würfelt für alle. Die Augenzahl eines der vier Farbwürfeln (rot, grün, gelb und blau) wird zu der Augenzahl eines weißen Würfels addiert und die Summe in einer entsprechenden roten, grünen, gelben oder blauen Zahlenreihe notiert. Besonderheit: die Zahlen dürfen nur streng aufsteigend (bei rot und gelb) bzw. nur streng absteigend (bei grün und blau) eingetragen werden. Wer z.B. bei sich schon eine rote 9 angekreuzt hat, darf hinterher keine rote 8 (oder kleiner) mehr nutzen. Man sollte seine Zahlenreihe also möglichst ohne große Lücken füllen, denn desto mehr Einträge passen hinein, und desto höher ist hinterher die quadratisch steigende Siegpunkt-Prämie dafür.

Der aktive Würfler darf dann zusätzlich noch die beiden weißen Würfel nutzen, d.h. sie addieren und die Summe in einer beliebigen Farbreihe ankreuzen. Er ist auch der einzige, der pro Wurf mindestens eine Würfelsumme nutzen muss, entweder die aus den beiden weißen Würfeln oder die aus einem der weißen und einem beliebigen Farb-Würfel. Andernfalls bekommt er Strafpunkte. Die Mitspieler dürfen auf einen Eintrag verzichten.

Das alles läuft sehr überschaubar ab. Pro Wurf fallen ja nur wenige Einträge an. Wenn jeder noch laut seine gewählte Farb-Summe kundtut, können alle verifizieren, ob „man“ die Summierungsregeln verstanden hat. Diese Eintragungen sind deutlich weniger fehleranfällig als die unkoordinierten, und auch gegen absichtlichen oder unabsichtlichen Betrug nicht gefeiten Eintragungen bei „Überbleibsel“.

Nach dem ersten Spiel schlug Aaron eine sofortige Wiederholung vor. Unverzüglich wurde dem stattgegeben. Ein seltenes Ereignis am Westpark.

WPG-Wertung: Aaron: 6 (etwas stumpfsinnig, zu wenig Taktik), Horst: 8 (spannend), Loredana: 8 (gefällig, schnell), Peter: 6 (hoher Glücksfaktor, dafür schnell), Walter: 8 (stimmig, locker).

2. “Libertalia”
Noch ein Spiel nach Vorschlag und Besitztum von Horst, der das Spiel auch erklären durfte.

Jeder Spieler bekommt das gleiche Kartenset von 30 „Piraten“, mit dem drei Kampagnen lang je sechs Schiffe gekapert, die dort vorhandenen Schätze unter den Piraten aufgeteilt und hinterher Beute und eingesetzte Mannschaft prämiert werden.

Pro Zug legt jeder Spieler verdeckt eine frei gewählte Piratenkarten in das Schiff. Es gibt

  • richtige Piraten-Nulliger wie z.B. den Schiffsjungen, der überhaupt nichts einbringt.
  • Raibacher wie den Koch, der bei der Beuteverteilung gleich zweimal zulangen darf, und damit mindestens einen der Mitpiraten leer ausgehen läßt.
  • einen Schläger, der andere Piraten auf dem Schiff in die ewigen Jagdgründe versetzt.
  • eine Piratenbraut Mata Hari, die zusätzliche Morgengaben einstreicht, aber nur, wenn sie die einzige Frau auf dem Schiff ist.
  • Schmarotzer, die für verschiedene Konstellationen von Piraten oder Beutestücken mit Dublonen belohnt werden.
  • einen absolut negativen Quartiermeister, der 8 Dublonen kostet, wenn er sich am Ende einer Kampagne noch in der Höhle vom Piratenboss befindet.
  • weitere ein- oder abträgliche Gesellen.

Nach dem Auslegen der Piratenkarten werden zunächst mal in aufsteigender Reihenfolge (der schwächste Pirat zuerst) die Sondereigenschaften wie Verdrängen und Abmurksen von Konkurrenten ausgewertet, dann dürfen sich die Überlebenden in absteigener Reihenfolge je ein (oder zwei) Beutestücke nehmen.

Die Beutestücke können positiv oder negativ sein, d.h. sich im Zuwachs oder im Abzug von Dublonen bemerkbar machen. Sie können aber auch einen direkten Eingriff in die Besitzstände der Mitspieler haben: „Töte einen Piraten in der Höhle deiner Nachbarn.“ (Ein großer Gänseschauer lief über Walters Rücken: „Meine Höhle gehört MIR!”)

In der zweiten Runde hatte Horst als erster seinen Schläger gespielt. Er tötete nicht Walters „Spieler“, der in der Kampagnenwertung 8 Dublonen wert war, sondern Aarons Ach-was-weiß-ich, weil Aaron in Führung lag. Peter ging dann mit dem zweiten Schläger doch noch auf Walters Spieler los, obwohl der immer noch am Schluss lag. Einsichtiger und konsequenter Spielzug eines Maximum-Damage-Strategen.

Wen zerstörte schlußendlich Walter mit seinem Schläger? Horsts Quartiermeister! Das ersparte dem Konkurrenten immerhin 8 Duplonen Abzug in der Kapagnenwertung, d.h. es brachte dem Gegner 8 Siegpunkte Gewinn! Warum diese Selbstlosigkeit? Hatte Walter das Spiel nicht verstanden? Nein! Wenn das Schlußergebnis ohnehin so stark zufallsabhängig ist und keinerlei Rückschlüsse auf Intelligenz, Planungssicherheit und Übersicht der Spieler zuläßt, konnte man sich schon mal zu Lebezeiten dankbar zeigen und Horsts ursprüngliche Solidarität honorieren.

Peter war sprachlos. Mehrmals versuchte er Walter auf das Widersinnige seines Schläger-Verhaltens hinzuweisen. Er hielt ihm die am Westpark verpönte Kingmakerei vor. Doch Walter lies sich nicht beirren. Bei so einem widersinnigen Spieler-Verhalten (in einem unberechenbaren Spiel!) schlug Peter einen Spielabbruch vor. Der Vorschlag wurde ohne jeglichen Vorbehalt einstimmig angenommen.
Die einzige gute Idee an dem Spiel ist die Auswahl der mehr oder weniger chancengleichen Piratenkarten: Jeder bekommt die pro Kampagne die gleiche Auswahl aus ursprünglich identischen Sets in die Hand. Nur durch den unterschiedlichen Gebrauch der Karten, durch unterschiedliches Zurückhalten, Töten und Wiederbeleben kommt in den letzten beiden Runde eine leichte Varietät ins Spiel. Doch das Design der unterschiedlichen Piratenkarten, ihre krassen unterschiedlichen Effekte, die beschänkte Auswahl unter den Beutestücken und ihre teilweise nichtsnutzigen Vorteile, unausweichliche Sachgassen und Dead-Horse-Mechanismen erschlagen selbst diese eine gute Idee.

WPG-Wertung: Aaron: 4 (langes Denken wegen nix), Horst: 6 (atmosphärisch), Loredana: 4 (möchte es nicht noch einmal spielen), Peter: 5 (es gibt Schlimmers), Walter: 3 (Viel Brimborium und Pseudotaktik für reines Chaos).

3. “Evolution”
Das Spiel war letztes Jahr in Essen schon am ersten Tag ausverkauft und Aaron buchte zuversichtlich ein Exemplar der zweite Auflage.

Wieder ein Kartenspiel um den Kampf ums Dasein. Zu Beginn erhält jeder Spieler sechs Karten, die er mit ihrer Vorderseite als Tier (alle Tiere sind gleich) vor sich auf den Tisch legt, oder mit ihrer Rückseite als Spezialeigenschaft – Fleischfresser, Wassertier, Flieger, Schalentier (mit Rückzugsmöglichkeit), Parasit oder ähnliches – zu einem bereits ausliegenden Tier legt.
Anschließend wird gewürfelt, wieviel Nahrung ins Spiel kommt. Bei fünf Spieler werden dazu drei Würfeln benutzt: minmal kommen 3 Essensportionen auf den Tisch, maximal 18. Reihum nimmt sich jetzt jeder Spieler eine Nahrung und füttert die vor ihm ausliegenden Tiere. Oder er frißt mit einem seiner Tiere ein beliebiges offen ausliegendes Tier eines Mitspielers. Sofern er dazu berechtigt ist. Landtiere können keine Flieger fressen und zuweilen entpuppt sich das fremde Tier als „Anglerfisch“, der die Freßintentionen kurzerhand umkehrt.

Manche Tiere besitzen ein Fettgewebe und können übriggebliebene Nahrung dort für die nächste Runde aufsparen. Meist bleibt aber nichts übrig. Ganz im Gegenteil, die Nahrung reicht nicht für alle, der letzte beißt garantiert ins Gras. Und meist noch ein paar Vorletzte mit. Dieses blödsinnige Auslegen, Gefressen-Werden, Fressen-und-dennoch-Verhungern ging ganz schnell auf den Geist. Horst, der die Abwertung seines „Libertalia“ noch nicht ganz überwunden hatte, rief als erster (und wiederholt): „So ein Scheiß, ein 3-Punkte-Spiel!“. Sinngemäß schlossen sich in kurzer Zeit alle anderen diesem Refrain an.

Wir brachen ab. Die „Evolution“ hat keine Klientel am Westpark. Irgendwo auf der Welt könnte es die geben. Wenn man genug Memoiren von vor-napoleonischen Offizieren gelesen hat, ist das sofort einsichtig. Nach Horsts Meinung, könnte sich „Evolution“ mit hohen (realen Geld-)Einsätzen auch als als Turnierspiel eignen. Doch selbst bei Poker gibt es wenigstens noch ein bißchen Logik und Psychologie. Innerhalb der „Evolution“ leider nicht.

Nachträglich verriet Aaron, dass er heute nur verifizieren wollte, was sich bei seinem Probespielen in Essen auch schon herausgestellt hatte: Das Spiel funktioniert nicht! Damals wurde in einer Dreierrunde für den letzten Durchgang mit zwei Würfeln 2 mal die Eins gewürfelt. Nur zwei Mahlzeiten standen zur Verfügung, maximal zwei Tiere konnten überleben. Der Startspieler mit einem dicken Tier-Portfolio von Fleischfressern mußte alle seine Tiere zu Grabe tragen. Der Zweite in der Runde, der sich gerade erst ein einziges mickriges Tierchen zugelegt hatte, konnte es bescheiden durchfüttern und gewann. I like it!

WPG-Wertung: Aaron: 2, Horst: 2 (nachträglich reduziert, weil er nicht schon wieder über allen stehen wollte), Loredana: 2, Peter: 2, Walter: 2.

Zwei Spielabbrüche am Westpark an einem einzigen Abend. Ohne jedes böses Blut. Das gab es noch nicht. Peter bekannte am nächsten Tag sogar per Telefon, dass gerade auch die beiden einvernehmlich akzeptierten Spielabbrüche die Qualität der Runde am Westpark zeigte. Und dass es sich allein für ein Spiel wie „Quixx“ schon gelohnt habe, zum Spielabend anzureisen.

4. “Zoff im Zoo”
Eines von Peters Lieblingsspielen (nach „Tichu“), das fast immer als Absacker auf den Tisch kommt, wenn er in der Runde dabei ist. Horst war relativ neu und brachte nicht viel Boden unter seine Füße.

Peters Fazit nach dem Endstand: Das Ergebnis bestätigt die geistige Herausforderung, je größer die Erfahrung, desto mehr Punkte. Er wollte sich nicht als Klügster exponieren, sondern nur als der Erfahrenste.

Keine neue WPG-Wertung für ein gutes 8-Punkte-Spiel.

5. “Bluff”
Ein alter David gewann das Endspiel mit zwei Würfeln gegen zwei junge Goliathe mit je 4 Würfeln. Dabei wurde ihm kein einziges Haar mehr gekrümmt.

Keine neue WPG-Wertung für ein Super-Spiel.

18.04.2012: Erweiterungen und Fragen ohne Antwort

„Was immer noch nicht gesagt werden darf!“ Eine leidenschaftliche Diskussion zwischen Urlaubern und Einheimischen bestimmte das verbale Präludium. Das Hörner-Motiv läßt die Deutschen nach-wie-vor in die beiden Lager Ahörnchen und Behörnchen zerfallen. Zumindest werden sie in die entsprechenden Schubladen eingerümpelt. Heute wurden Konjunktive zu hysterischen Rundumschlägen hochstilisiert und Indikative als rhetorische Unschärfe abgetan. Das aus blindwütiger Überzeugung in den Ring geworfene Schlagwort „Rückfall“, wurde aus provokativer Lust mit dem Schlagwort „Neger“ gekontert. Glücklicherweise wurde niemand dabei verletzt.

"Was gesungen werden muss"

Nach seinem viel kommentierten Chanson hatte der – heute nicht anwesende – Moritz in einem Interview mit der New York Times gesagt: “Every time you speak out and say something that isn’t super politically correct, there is a 99 percent chance that you are regarded as right wing.” Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

Loredana drängt mehrmals darauf, endlich mit dem Spielen anzufangen. Erst als die Argumentation in die Fäkalsprache abdrifte, konnte sie sich durchsetzen.

Zwei Spiele-Erweiterungen standen zur Auswahl: eine zu „Stone Age“ und eine zu „Speicherstadt“. Günther hatte beide gewogen und für gut befunden, doch Peter zierte sich. Da entschied Aaron: „Wir spielen beide, und Peter darf sich aussuchen, welches zuerst.“

1. “Stone Age – Mit Stil zum Ziel”
Der „Stil“ in dieser Erweiterung sind Schmuckstücke, die wir erwerben und bei passenden Gelegenheiten in die benötigten üblichen Rohstoffe (Gold, Stein, Ziegel oder Holz) umwandeln können.

Das vorzüglich ausbalanzierte „Stone Age“, vor vier Jahren in die Auswahlliste zum „Spiel des Jahres“ gekommen, unterstrich wieder seine überzeugenden Qualitäten. Planbarkeit, wohldosierte Zufallseffekte, interne und externe Abhängigkeiten, Interaktion, Risikomanagement, Zukunftsstrategien und Gegenwartsopportunismus sind in einer meisterhaften Balance zusammengeschmiedet. Es gibt keinen Leerlauf, keine Blockaden, keine Frustration, nur konstruktive, nur gute und weniger gute, aber keine schlechten Züge.

Die Stil-Ziel-Variante hat einen Dorfplatz mehr: Hier werden Schmuckstücke erworben, und vor allem wird peut-a-peut die individuelle Umtauschquote Schmuckstücke in Rohstoffe verbessert. Damit wird das Spieltempo spürbar erhöht: Alle Rohstoffarten können leichter erworben werden; in quasi allen Zugoptionen steigt die Flexibilität und Effizienz. Zugleich wird den bisher schon vielfältigen Strategien (Nachkommen, Hunger, Werkzeuge, Gebäude, Karten) eine ganz neue, durchaus konkurrenzfähige Gewinnstrategie hinzugefügt: Beschreite ganz konsequent den Schmuckpfad und löse alle Deine materiellen Defizite als Schmuckhändler.

Aber natürlich ist auch diese Strategie wohlausgewogen in die Gesamtbalance des Spiels integriert. Nichts ufert aus. Jeder Spieler kann jedem anderen in die Strategie-Suppe spucken. Gerade das ist es, was die herausragende Eigenschaft von „Stone Age“ auszeichnet: Jeder hat für sich selber eine Menge konstruktive Züge; aber jeder hat auch einen wirksamen Einfluß auf dem Tummelplatz der Mitspieler.

In jedem Fall ist frühzeitiges Poppen angesagt. Eine große Nachkommenschar läßt uns an allen Brennpunkten ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Doch wie im richtigen Leben zeigt auch im Spiel diese Aktivität einen natürlichen Bogen: Zu Beginn poppt man aus Strategie und Lust, im Mittelspiel, weil man keine besseren Alternativen hat, und am Ende gar nicht mehr.

WPG-Wertung: Aaron: 7 (1 Punkt mehr), Günther: 8 (1 Punkte mehr), Loredana: 8 (2 Punkte mehr), Peter: 7 (1 Punkte mehr; kann sich nicht mehr erinnern, was ihn vor ziemlich genau vier Jahren an „Stone Age“ genervt hat, Walter: 9 (1 Punkt mehr; auch der Level 1 unter „1830“ verdient eine gewisse Population).

2. “Speicherstadt”
Jetzt wäre eigentlich die Erweiterung von „Speicherstadt“ dran gewesen, doch Peter holte unverzüglich seine WPG-Hinterlassenschaft „Zoff im Zoo“ aus dem Regal. Es gab Einspruch. Walter forderte eine demokratische Abstimmung über das nächste Spiel und richtete an Peter die provokante Frage: „Oder bist Du immer noch kein Demokrat?“ Doch Peter ist rhetorisch nicht zu schlagen. Mit der simplen Antwort „Loredana entscheidet“ schlug er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: er behielt seine potentielle politische Korrektheit und bekam zugleich die drohende Speicherstadt vom Tisch.

3. “Zoff im Zoo”
Ein Stichkartenspiel mit Chaos und Planung, mit Solos und Partnerschaften, mit Elefanten und Mücken. Günther war noch am Berechnen seines ersten Ausspieles, als er von Aaron den Rat bekam: „Einfach drauf los spielen.“ Peter ergänzte: „Dann gewinnst Du“.

Günther hielt sich konsequent an diesen Ratschlag, doch Peters Prophezeihung bewahrheitete sich nicht. Ganz im Gegenteil. Sogar Aaron fühlte sich in Günthers Partnerschaft von dessen (scheinbarem) Einfach-drauf-los-Spielen mit in den Abgrund gerissen.

Ein erfahrener Bridge-Spieler behielt die Oberhand. Aber das lag nicht an der bridgelichen Planung, eher am zoologischen Chaos.

Keine neue WPG-Wertung für ein lustiges 8,2 Punkte-Spiel.

4. “Bluff”
Eine Menge Würfel waren bereits herausgelegt, da kostete das Setzen auf 9 mal den Stern vier Spielern je einen Würfel. Das nächste, logisch keinesfalls abwegige Feld „18 mal Eins“ hätte einen Spieler gleich alle seine fünf Würfel gekostet.

Frage: Wieviele Würfel waren noch im Spiel? Nebenbedingung: Unter den bereits offen herausgelegten Würfeln befanden sich zwei Dreier!

Keine neue WPG-Wertung für ein Super-Spiel.

01.06.2011: Gurken, Tiere und eine Stadt

Letzte Woche, auf dem Höhepunkt des Kesseltreibens gegen die spanischen Gurken als Auslöser der gefährlichen EHEC-Infektionen, war Aaron in Friesland und hat auf grünen Wiesen jede Menge glücklicher Kühen gesehen. Das Ergebnis seiner Beobachtungen veröffentlichte er in Facebook: „Ich hab im Internet Bilder gesehen, die würden erklären wie die Darmbakterien an die Gurken gekommen sind.“
Ein kommentierender Westparker konnte sich Aarons Einsichten nur via schmutziger Videos unter YouTube erklären. Honi soit qui mal y pense.
Heute ist es offiziell: die verdächtigten spanischen Produkte aus der Familie der Kürbisgewächse sind unschuldig.
1. “Caylus”
Vor fünf Jahren lag „Caylus“, unser absoluter Spitzenreiter in der WPG-Rangliste, zum letzten Mal auf dem Tisch. Neuling Horst war schon lange scharf auf diese Delikatesse, alle Altlinge stimmten dem Spielvorschlag freudig zu.
Peter durfte erklären und frohlockte sogleich als gewiefter Diplomat: „Man darf verhandeln!“ (In der vierten Spielphase, wenn es darum geht, den Vogt zu versetzen.) Horst erkannte das zugrundliegende Prinzip: „Verhandeln heißt Drohen“. Schuster Walter blieb bei seinen Leisten: „Ich verhandle nicht!“. Aaron bekam das Prädikat desjenigen, der seine ausgehandelten Versprechungen blitzschnell bricht. Für Moritz (abwesend) ist Verhandeln gleichbedeutend mit Bestimmen. Loredana verhandelt (nach eigenen Angaben) je nach Laune bzw. je nach Wein. (Über was auch immer!)
„Caylus“ ist nach wie vor ein geniales Glanzstück aus dem Hause Ystari. Unabhängig von den komplexen, aber doch leicht versteh- und erlernbaren vorzüglichen Spielmechanismen um den Aufbau von Gebäuden, die Bausteine, Geld, Gunst und im Endeffekt Siegpunkte einbringen, zeigen schon allein ein paar Randdetails die Handschrift des Meisters.

  • Der Startspieler wechselt nicht automatisch reihum, sondern er wird durch Investitionen gewonnen. Eine der vielen Aufgaben für eine wohlausgewogene Kosten-Nutzen-Analyse.
  • In der Hauptphase des Spiels haben die Spieler unterschiedlich viele Züge frei – solange sie sie bezahlen können. Diese Möglichkeit ist durch die freien Plätze auf dem Spielbrett sowie durch ein oberes Limit noch weiter begrenzt, so dass an keiner Stelle die Balance gefährdet ist.
  • Das Spielende ist flexibel und liegt in der Hand der Spieler. Damit kann man seine frei gewählte Siegpunkt-Strategie fördern. Wer auf mittelfristigen Gewinn ausgegangen ist und rechtzeitig gut gepunktet hat, kann durch ein schnelles Ende den langfristigen Strategen mit den möglichen Riesengewinnen am Schluß einen Strich durch die Rechnung machen.
  • Heute nahm das Spiel mal wieder einen ganz ungewöhnlichen Verlauf. Alle hatten sich sehr früh in der Schloßmauer engagiert und damit einen Großteil ihrer Baustein-Resourcen verpulvert. Anschließend zog sich das weitere Baugeschehen ziemlich langsam hin. Am Ende waren ingesamt nur zwei (!) grüne Wohnhäuser und nur ein einziges (!) blaues Luxusgebäude erbaut worden. Doch die daraus resultierenden 25 Siegpunkte reichten Loredana nicht für den Sieg. Aaron arbeitete auf ein schnelles Spielende hin, um sich den zweiten Platz zu sichern. Peter und Loreadana konnten ihr angesammeltes Potential nicht mehr nutzen. Eine einzige Runde länger hätte sie als Sieger gesehen. Aber so führte das komische Spiel auch zu einem seltenen Sieger mit einer eigentlich nur mäßigen Aus-dem-Bauch-heraus-Planung. Aber ihm war nahezu das ganze Spiel über das Startspielerprivileg zugestanden. Hier haben alle (anderen) Spieler sträflich geschlafen.
    WPG-Wertung: Aaron: 8 (bleibt, auch wenn er sich wundert, warum er für die lange Spieldauer mit den repetitiven Abläufen soviele Punkte vergeben hat), Horst: 8 (stimmig, enormes Potential), Loredana 7 (früher 10, heute zunächst 6, aber vom Ehegatten noch um einen Punkt hochgeprügelt: zu lang, zu langweilig, lange Zeit ist nichts passiert.), Peter: 10 (bleibt), Walter: 9 (bleibt).
    2. “Zoff im Zoo”
    Ein schnelles Kartenspiel, gerade richtig zum Absacken nach den geistigen Hochflügen bei Caylus. Das Wissen um die „Wer-frißt-wen“-Reihenfolge im Tierreich sowie das Gedächtnis über das „Wer-hat-wen-schon-gefressen“ zum Auszählen der Kartenhände bei den Mitspielern sind der Schlüssel zum Sieg. – Neben einer gehörigen Portion Glück beim Austeilen der Karten.
    Keine neue WPG-Wertung.
    3. “Bluff”
    Neuer Rekord: Im ersten Spiel des ersten Durchgangs wurde Walter mit einem einzigen Streich alle seine Würfel los! Peter hatte mit einer hohen Bluff-Vorlage begonnen, Aaron und Horst hatten jeweils nachgewürfelt und Walter hatte beim Erhöhen auf insgesamt 11 Fünfen unter 25 Würfeln den Braten noch nicht gerochen.
    Keine neue WPG-Wertung für ein Super-Spiel.

    03.06.2009: “Dice Town” in ” Bombay”

    Galileo, das ProSieben Wissensmagazin, hat unseren Moritz eingeladen, in einer Sendung über Gesellschaftsspiele Winner-Tipps abzugeben. Moritz hat sich sehr viel Mühe gegeben und einen Feature-Entwurf für die komplette Sendung erarbeitet.
    Seine Spielvorschläge waren “Siedler von Catan”, “Carcassonne” und “Monopoly” (nicht ganz freiwillig), und seine fundierten Detail-Analysen (z.B. Bahnhöfe kaufen) rundete er ab mit allgemeinen Hinweisen wie:
    a) Have a plan
    b) “Lese” Deine Mitspieler
    c) Spiele nicht allein um zu Gewinnen
    Ziemlich geschockt war er, als von der Redaktion die knallharte Vorgabe kam: “Als Spielauswahl stehen ausschließlich: Schnick-Schnack-Schnuck (Knobeln), Neunerln, Jenga, 4-gewinnt, Black Jack, Schiffe versenken und Monopoly zur Verfügung.” Ein Kraut und Rüben von Glücks- und Geschicklichkeitsspielen, doch nichts zum Wissen, Planen und gute Ratschläge geben. Moritz fühlte sich wie ein Kenner von Horrorfilmen, der über das Rotkäppchen befragt werden soll.
    Moritz schluckte diese Kröte und noch einige andere und machte sich mit der hoffnungsvollen Erwartung auf den Weg, im Studio wenigstens ein paar anregende Spielstunden mit gestandenen Spielern verbringen zu können. Doch auch hier riß der Krötenstrom nicht ab. War seine Erwartung nativ oder legitim, jedenfalls warteten anstelle von Profis lediglich [!?] blonde Models auf ihn, die keinerlei Ahnung von Schloßallee und Parkstraße hatten, und auch nicht unbedingt die Ambitionen hatten, klüger nach Hause zu gehen. Die Kamera diktierte die Maßstäbe, nicht die Vorlieben für Tisch und Brett. Selbst der Würfel-Sex war gefaked! Krone der Schöpfung waren Szenen im Biergarten über einem Schiffchen-Versenken mit Papier und Bleistift. Wo und womit kann man denn sonst seine blonden Neuerwerbungen zum Höhepunkt bringen?
    Erkenntnis: Selbst Redakteure von Aufklärungsreports sind bestenfalls nur Menschen. Tröstlich: Auch der Pate der Sendung hat schon unter alleinseligmachenden Knowhow-Trägern leiden müssen.
    Moritz’ Eigenbalsam auf seine Wunden: “Schlechte Spiele [in einer fragwürdigen Sendung] ruinieren wenigstens nicht den Ruf unseres Hobbys.”
    1. “Bombay” von Ystari
    Wir sind Händler in Indien, trampeln mit unserem Elefant auf die verschiedenen Märkte um Warenballen aufzuladen, transportieren sie zu Städten, in denen die Ware benötigt wird, verkaufen sie und werden damit reich.
    Es sind sehr hübsche Elefanten, mit denen wir in “Bombay” als Spielerpöppel ausgestattet werden. Leider stinken sie. Gewaltig. Nicht nach Elefantenlosung, sondern nach China-Plastik. Hoffentlich gibt sich das.
    Das Warenangebot auf den Märkten wechselt nach zufälligen Regeln. Die Preise auf den Märkten fallen systematisch mit dem Angebot. Mit dem erwirtschafteten Geld können die Spieler auf den Wegekreuzungen Herbergen bauen. Wer hier vorbeikommt, muß Wegezoll bezahlen.
    Keiner wurstelt für sich alleine herum, jeder ist von den Aktionen der Mitspieler beeinträchtigt:
    a) Die Waren sind knapp. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wer Pech hat, dem schnappt der Vorgänger den letzten Warenballen vom Markt.
    b) Wer eine Ware zuerst verkauft, erzielt den doppelten Preis. Für die wichtigen monetären Siegpunkte muß man auch hier die Nase vorn haben.
    c) Auf Wegekreuzungen darf immer nur eine Herberge stehen. Wer zuerst baut, lacht zuerst. Und zuletzt.
    d) Eigene Herbergen fördern die Geldquellen, fremde Herbergen fördern die Konkurrenz.
    Alle diese Spielmechanismen bewirken, daß jeweils nur der aktive Spieler einen Grund zur Freude hat, alle anderen eher einen Grund zu Ärger und Neid. Das ist leider kein Nullsummenspiel. Gehobene Spielstimmung kommt nur selten auf; der Eggert-Faktor liegt unter 0,2.
    Günther fand in “Bombay” ein “Valdora light”, weil das Brimborium mit den Aufträgen und Auftraggebern weggefallen ist. Walter hielt es umgekehrt eher für ein “Valdora heavy”, weil es immerhin ein gerüttet Maß an Interaktion kennt, auch wenn sie nicht immer erfreulich ist.
    Doch einen Vorteil muß man “Bombay” unbedingt lassen: In einer halben Stunde kann man die 5 Sätze á drei Runden mit je 3 Aktionen problemlos hinter sich bringen.
    WPG-Wertung: Aaron: 6 (fehlende Dynamik), Günther: 6 (warten ohne Aufgabe), Loredana: 5 (“hat mich genervt”), Peter: 6 (einzige Spannung geht darum, ob die anderen schneller sind), Walter: 6 (die Interaktionen sind alle negativ).
    Ystari schwächelt. Auch Günther hat nicht gewonnen, nur fast.
    2. “Dice Town”
    Von Bruno Cathala, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Faidutti, mit dem er “das Halsband der Königin” gemeinsam gemacht hat. Um einen vom anderen zu unterscheiden, bemerkte Aaron: “Der macht eher chaotische Spiele!” Welcher jetzt?
    Wie der Name schon sagt ist “Dice Town” ein Würfelspiel. Jeder Spieler bekommt fünf Würfel und einen Würfelbecher und darf sich damit die gelungenste Poker-Kombination zusammenwürfeln. Pro Wurf muß man einen Würfel zu seiner anvisierten Kombination aussondern. Wer will, darf auch gleich mehrere Würfel herausnehmen, oder auch gar keinen, dann muß er aber dafür bezahlen.
    Am Ende werden die besten Würfel-Kombinationen begutachtet. Die meisten Einser bringen Gold-Nuggets (Siegpunkt-Währung) ein, die meisten Zweier bekommen das Geld aus der Bank, ebenfalls eine Siegpunkt-Währung, die meisten Dreier kriegen Karten mit direkten Spiegpunkt-Zuteilungen, die meisten Vierer dürfen von Mitspielern Siegpunkt-Karten wieder wegnehmen, …
    Die von Natur aus unberechenbaren Würfelmechanismen sind reichlich angereichert mit Zufalls- und Chaos-Effekten. Kassieren, wegnehmen, bestechen, betrügen und ärgern sind die wesentlichen Spielzüge. Problematisch ist die Würfelehrlichkeit (natürlich nicht bei uns): Beim Zusammenwürfeln der besten Kombinationen sind Taschenspielertricks unter dem Würfelbecher nicht zu kontrollieren, für ein reinrassiges Poker-Spiel eine problematische Angelegenheit.
    Nach einer guten Hälfte der voraussichtlichen Spielzeit – verifizierbar an den übrig gebliebenen Gold-Nuggets – kam der Gedanke an einen Spielabbruch auf. Peter: “Nur weil es neu ist, brauchen wir es nicht bis zur bitteren Neige zu spielen”. Dieses Argument überzeugte.
    WPG-Wertung: Aaron: 5 (Dödelspiel, man muß einige Maß getrunken haben, um Spaß daran zu finden; dafür ist es dann aber wieder zu kompliziert), Günther: 5 (kein Kommentar), Loredana: 3 (“auf jeden Fall weniger als Bombay”), Peter: 4 (“ich würde schreien, wenn ich es nochmals spielen sollte”), Walter: 4 (nicht für mich).
    3. “Zoff im Zoo”
    Nach dem Spielabbruch war noch eine Menge Zeit für richtige Spiele. Peter bestand auf “Spielen, die ich kenne und schätze” und war auch gleich mit “Zoff im Zoo” bei der Hand. Aaron (mit Dice-Town-Kopfschmerzen) und Günther (“aus Prinzip”) waren dagegen. Doch als sich für keine der vorgeschlagenen Alternativen wie “Frage der Ähre”, “Byzanz” oder “Maori” eine Mehrheit fand, konnte sich Peter schließlich doch noch durchsetzen.
    Das lustige Tier-Fress-Kartenspiel ist genauso chaotisch wie die anderen Spiele des heutigen Abends, aber wenigstens intelligent chaotisch. Deshalb bekam es bei uns schon vor geraumer Zeit gute 8,1 Punkte.
    Keine neue WPG-Wertung.
    4. “Bluff”
    Peter hob im 3:4-Endspiel gegen Aaron auf 7 mal die Fünf. Gab es da noch eine Chance außer anzuzweifeln? Jawohl, Aaron fand noch einen Ausweg. Er legte einen zweiten Stern heraus, hob auf 4 mal den Stern und würfelte mit seinem letzten Würfel nach. – Einen Stern! Das war der Anfang vom Ende. Erfolgreich.
    Keiner erwähnte sein sprichwörtliches Würfelpech.

    21.01.2009: Deutsche Hausmannskost

    Keiner hatte Walters Wunschspiele, die “Die Prinzen von Machu Picchu” von Mac Gerdts und Rüdiger Dorns “Diamonds Club” mitgebracht. Von Moritz’ amerikanischem 4-Stünder “Battles Star Galactica” als einleitung fühlten wir uns überfordert. So kam heute nur Aaron’s Auswahl an deutscher Hausmannskost (gilt als Qualitätskriterium) zur Auswahl, und zumindest Peter war damit mehr als zufriedengestellt.
    1. “Linq”
    Eigentlich kein richtiges Brettspiel, sondern eher eine Party-Unterhaltung für gebildete Kreise. Vor knapp einem Jahr zum ersten Mal gespielt und gleich mit vorzüglichen 8 Punkten bedacht, war es heute für Moritz und die beiden Peters eine Premiere.
    Je zwei Spieler werden per Zufallsauswahl verbandelt, doch keiner kennt die paarweisen Zugehörigkeiten. Schlüssel zur Aufklärung sind Begriffe, die jedem Paar geheim zugeordnet sind. Beispielsweise habe das rote Paar den Begriff “Europa” und das blaue Paar den Begriff “Bangkok” erhalten. Durch Nennen von Assoziativ-Begriffen sollen jeder die Paar-Zuordnung herausfinden.
    Findet ein Paar die eigene Zusammengehörigkeit heraus (jeder vom anderen), dann bekommen beide Siegpunkte. Finden die anderen ebenfalls diese Zusammengehörigkeit heraus, so muß das Paar Siegpunkte abgeben. Es geht also darum, sich dem Partner durch geeignete Begriffe erkenntlich zu zeigen, für die anderen aber verdeckt zu bleiben.
    Zu den obigen Beispielen “Europa” und “Bangkok” nannte Aaron “Göttin”, Peter “Asien”, Moritz “Liebesperlen” und Walter “Sex”. Wer gehört jetzt zu wem? Als Alternativbegriff nannte Aaron “Schnell” (das war ein gewollte Irreführung, denn er wußte schon, zu wem er gehörte und er wußte auch, daß sein Partner das ebenfalls bereits wußte), Peter nannte einen “Daro al Gelto” (oder so ähnlich, einen bekannten Sex-Regisseur. Peter Du kannst den Namen ja noch korrigieren), mit dem er Moritz bluffen wollte. Was ihm auch vollkommen gelang. Moritz wollte mit “Fritzl” (dem aus Amstetten) noch ein bißchen Nebel verbreiten, aber es reichte nur noch für die eigene Vernebelung.
    Loredana war hier das Fragezeichen (Sonderfigur bei unpaariger Spielerzahl). Als unglückliche Anfangsspielerin wollte sie hier mit “Link” und “Modul” eine falsche Fährte legen, aber bei den vorgegebenen geographischen Schlüsselworten konnte sie damit keinen auf ihre Seite ziehen.
    WPG-Wertung: Aaron: 8 (damals), 8, Loredana: 6 (sprachliches Handicap), Peter: 7, Moritz: 8 (Donnerlittchen), Walter: 8 (Reminiszenz an ähnliche Spielchen aus seiner Jugend)
    2. “Steel Driver”
    Unsere Erinnerung an die Linq-Regeln hatten wir überschätzt und viel Zeit mit Probeläufen und Fehlversuchen verloren, für Moritz Potzenzspiel war es deshalb bereits zu spät. Mit gehobener Hausmannskost ging es weiter.
    “Steel Driver” ist ein Eisenbahnaktienspiel und insofern ein Leib- und Magenspiel unserer Gruppe. Nach unserem Gefühl sollte wir es schon einmal gespielt haben, doch in unseren Sessionreports taucht es noch nicht auf. Ist es da irgendwo verschütt gegangen?
    Obwohl sich Aaron und Walter im Groben und Ganzen an Einzelheiten des Spielablaufs erinnerten, hatten wir alle erhebliche Probleme, erstens beim Vortragen der Regeln, zweitens mit dem Verstehen der Regeln, und drittens beim Behalten und Beachten der Regeln.
    Dabei ist alles ganz einfach: In jeder Runde kauft jeder 1-2 Aktien einer Eisenbahn-Gesellschaft; entsprechend der Liquidität dieser Gesellschaft baut er 1-3 Gleisstücke, verbindet Städte und erzielt damit einen Ertrag, der in Form von Siegpunkten an die Aktionäre ausgeschüttet wird.
    Am Spielende werden die Gesellschaften nochmals auf Grund ihrer Streckenstruktur bewertet und bringen jedem Aktionär eine abschließende Siegpunkt-Prämie ein. Diese Endbewertung ist ein bißchen tricky, denn hier werden in Konkurrenz aller gegen alle die Städte auf dem Spielplan einzeln abgebaut und wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wer als zweiter kommt, mahlt überhaupt nicht mehr!
    Hier steckt natürlich ein gewisser Kingmaker-Effekt drin. Man kann einem ungeliebten Gegenspieler einen Streckenbonus vor der Nase wegschnappen und damit einem unbeteiligten Dritten zum Sieg verhelfen. Peter meinte dazu: “Nett gedacht, aber typisch Martin Wallace; die Kingmakerei hat er noch nie wegbekommen!” – Eigentlich wäre das doch ganz einfach gewesen: Man brauchte in der Schlußwertung bloß nicht die Städte einzeln abzuräumen, sondern jede Linie darf jede Stadt werten, die sie in ihrem Schienennetz angeschlossen hat! Damit würde ein verstärkter Nachdruck auf strategischen Gleisbau gelegt, was dem ohnehin schon guten Spiel sicherlich noch zusätzlich zugute käme.
    WPG-Wertung: Aaron: 8 (bei Nachschrift), Loredana: 8 (kein Handicap), Peter: 6 (Wallace-Trauma), Moritz: 7 (ist kein 18xx-er), Walter: 7 (vertauschbar mit Aarons Punkten)
    3. “Zoff im Zoo”
    Peter stellte seine Regelkenntnis heraus und schaute leicht auf die Mitspieler herab, die mit der Freßreihenfolge in der Tierwelt immer noch nicht so vertraut waren. Selbst Loredana fragte ungewöhnlich aggressiv in die Runde: “Kennst Du keine Tiere?” – Ach, in allen intelligenten Freizeitbeschäftigungen ist es schwierig, auf schwächere konkurrierende Mitspieler nicht herabzuschauen! Für die Charakterbildung ist es in jedem Fall gut, wenn man auch beim Spielen ab und zu mal auf seinen Meister trifft. Vor allem, wenn der es einem auch noch unverblümt vorhält! Davon können besonders die Bridgespieler ein Liedchen singen.
    Diesmal landeten P&L bei “Zoff im Zoo” abgeschlagen auf dem letzten und vorletzten Platz. Das muß hier auch einmal gesagt werden!
    4. “Bluff”
    Die vorletzte U-Bahn hatte unsere Reihen schon dezimiert, nur noch Aaron, Moritz und Walter setzen sich zum Absacker zusammen. Es wurde ungewohnt defensiv gespielt. Soviele Einser, Zweier und Dreier als Vorgabe und Erhöhung hat es bei uns noch nie gegeben.
    Walter betrieb eifrig Würfelpflege (unverzügliches Nachwürfeln bei jeder Gelegenheit, auch wenn es absolut noch nicht notwenig ist), doch es half ihm nichts. Im Nur war er alle Würfel los und mußte Moritz und Aaron mit 5:3 Würfeln ins Endspiel lassen. Hier konnte Moritz den Sack zumachen.
    Walter bestand auf einen Platzwechsel mit dem undurchsichtigen Moritz, doch auch das half nix, in der zweiten Runde mußte er sich ebenfalls frühzeitig verabschieden und seinen Konkurrenten das Endspiel überlassen.
    Aber im dritten Spiel …

    07.01.2009: Pärchenabend

    Nach langer Zeit wieder einmal ein Abend mit Loredana und Peter sowie Andrea und Moritz – den verrückten Spielerpärchen!
    1. “Funkenschlag”
    Es war klar, dass bei Peters Anwesenheit nur “Deutsche Hausmannskost” auf den Tisch kommen würde – geplant war von Anfang ein Partie von Andreas neuem Liebelingsspiel “Funkenschlag”. Wir spielten die Amerikakarte, die sich durch besonders teure Verbindungskosten und mehrere Abschneidemöglichkeiten auszeichnet. Andrea preschte erst voran mit der Strategie “immer ein Häuschen voraus” und hatte sehr bald äußerst saftige Einnahmen zu vermelden. Peter, Loredana und Moritz fuhren dagegen eher langfristige Strategien und fielen abwechselnd immer wieder bewußt zurück. Ein entscheidender Moment für Peter kam, als er entdeckte, sich bei seinen Kraftwerken auf Müll spezialisiert zu haben, Moritz ihm aber genau diesen vor der Nase wegkaufte, sodaß er nicht alle Häuser befeuern konnte. Damit schien für Peter das Spiel quasi gelaufen – wie so oft in Funkenschlag gab aber die letzte Kraftwerksauktion den Ausschlag – während Moritz verzweifelt versuchte, seine unglaublich resourcenhungrigen Kraftwerke zu befeuern, zog Peter elegant mit einer perfekten Kombo aus Windenergie und Öl an ihm vorbei auf den ersten Platz. Aber auch der zweite Platz war Moritz nicht vergönnt, denn Loredana hatte einfach mehr Geld gebunkert. Andrea schliesslich landete auf dem 4. Platz, aber mit dem festen Willen, dieses tolle Spiel möglichst bald wieder zu spielen.
    2. “Zoff im Zoo”
    Danach gab es eine Partie des alten Klassikers “Zoff im Zoo”, der in der letzten Zeit wieder öfter auf den Tisch kommt. Dieses geniale Stichspiel wird nie alt – auch diesesmal entwickelte sich eine spannende Partie, bei der Moritz zwar 3x hintereinander erster wurde, in der letzten Runde aber durchaus noch von Andrea (in Kartenspielen immer sehr geschickt) entthront hätte werden können. Loredana als Partnerin verhalf ihm aber dennoch in der 4. Runde zum Sieg – Peter vermutete übrigens, dass ihm immer bewusst schlechte Karten geschoben worden waren, nachdem es sich herausstellte, dass eine Karte beim Mischen unter den Tisch gefallen war.
    Auf jeden Fall ein sehr schöner Abend in angenehmer Atmosphäre und schönen Spielen!